Dass IRON MAIDEN mit ihrer inflationären Best Of- und Livemitschnitt-Veröffentlichungspolitik den Geldbeutel ihrer Fans aufs Äußerste strapazieren und melken, wo es nur geht, steht seit ein paar Jahren außer Frage. Genausowenig außer Frage steht allerdings auch, dass die Eisernen Jungfrauen mit jedem dieser Releases höchste Qualität abliefern, an der sich alle Konkurrenten dieser Größenordnung messen lassen müssen.
So auch im Falle des neuen Live-Doppeldeckers „Death On The Road“, der im laufe ihrer Dance Of Death European Tour Ende 2003 in der Dortmunder Westfalenhalle mitgeschnitten worden ist. Soundtechnisch absolut perfekt, werden sowohl die astreinen Leistungen von Dickinson, Harris, Murray, Smith, McBrain und Gers (ja, auch er war einstöpselt) als auch die Chöre der gut aufgelegten Menge packend wiedergegeben. „Fear Of The Dark“ sorgt mit einer kompletten Halle als Background-Chor einfach immer wieder für eine Gänsehaut, egal an welchem Ort. Einige werden jetzt einwerfen, dass man MAIDEN live besser als auf „Rock In Rio“ nicht mehr einfangen kann. Stimmt auch, aber „Death On The Road“ weist andere Kaufanreize auf, nämlich die Songs des immer noch aktuellen „Dance Of Death“-Albums, die erstmalig auf einer Live-CD zu ihren Ehren kommen. Und zu was für welchen! Das monströse Titelstück, das episch-magisch-dramatische „Paschendale“ oder sogar das im Original recht mäßige „No More Lies“, das unscheinbare „Rainmaker“ und das hier im Gegensatz zur Studioversion stimmungsvolle Gänsehaut erzeugende „Journeyman“ wachsen in der Konzertsituation regelrecht über sich hinaus und reihen sich gleichwertig zwischen Klassiker der Marke „Wrathchild“, „Hallowed Be Thy Name“ oder „The Number Of The Beast“ ein. Ok, „Lord Of The Flies“ und das schon immer unsägliche „Can I Play With Madness“ hätte es nicht unbedingt gebraucht, aber ohne beide wäre die Setlist eben nicht vollständig.
So bleibt einmal mehr als Fazit die Tatsache, dass jedem der Kauf dieses Doppelalbums selbst überlassen ist. Sollte allerdings das Geld über die Ladentheke wandern, kann man sich sicher sein, eine gute und lohnende Investition getan zu haben. In diesem Sinne: Scrrrrream for me, Dortmuuuuund!
P.S.: Einzig in punkto Coverdesign haben IRON MAIDEN seit „Dance Of Death“ wohl riesengroße Killertomaten auf den Augen!
"Ok, "Lord Of The Flies" und das schon immer unsägliche "Can I Play With Madness" hätte es nicht unbedingt gebraucht, aber ohne beide wäre die Setlist eben nicht vollständig."
Ach, halt die Gosch…