Iron Fire - Revenge

Review

Auf der europäischen Metal-Landkarte ist Dänemark in den letzten Jahren zu einer festen Größe geworden. Immer mehr talentierte Bands unterschiedlichster musikalischer Couleur erregen die Aufmerksamkeit von Labels und Magazinen. War vor einigen Jahren noch ein mäßig talentierter METALLICA-Drummer der einzige Metal-Export unseres nördlichen Nachbarstaates, erfreuen heute so unterschiedliche Acts wie HATESPHERE, MNEMIC, MERCENARY oder eben IRON FIRE unsere Ohren. Letztere veröffentlichten nun mit „Revenge“ ihr von Tommy Hansen produziertes drittes Studio-Album.
Bereits der beiliegende Info-Zettel wird mit einem Zitat der amerikanischen Ultra-True-Metaller MANOWAR eröffnet. So verwundert es wenig, dass IRON FIRE musikalisch tief in den Fußstapfen der selbsternannten „Könige des Heavy Metal“ wandeln. Und wo MANOWAR als Inspirationsquelle dienen, können natürlich HAMMERFALL auch nicht weit sein. Von diesen hat man im Stück „IronHead“ prompt das Textzitat „a metal heart is hard to tear apart“ übernommen und auch der Gesangsstil erinnert an deren Frontmann Joacim Cans. Allerdings singt IRON FIRE-Kollege Martin Steene etwa eine volle Oktave tiefer, was den Trommelfellen der meisten Metalheads doch entgegenkommen dürfte.
Wem dies alles zu wenig innovativ und eigenständig erscheint, der wird mit diesem Album vermutlich nicht glücklich werden. IRON FIREs Stärke liegt eben nicht darin, neue und unkonventionelle Wege zu gehen. Stattdessen bedient man sich klassischer Elemente aus dem Fundus von MANOWAR und HAMMERFALL, die man allerdings überzeugend auf den Punkt bringt. Über mangelnde „Trueness“ kann sich hier zumindest niemand beschweren. Da bleibt natürlich auch ein Herumreiten auf dem ein oder anderen Klischee, sowie ein hohes Maß an Pathos nicht aus. Das völlig überzogene Niveau der egozentrischen Selbstinszenierungstrips von MANOWAR-Frontposer Joey DeMaio erreicht man jedoch glücklicherweise bei weitem nicht.
Insgesamt haben IRON FIRE überwiegend gutklassiges Material abgeliefert. Der Opener „Wings Of Rage“ knallt im Uptempo-Bereich ordentlich rein, wohingegen der stampfende MidTempo-Groove von „Metal Messiah“ die Beine der Zielgruppe unwillkürlich zum Mitwippen zwingt. Die obligatorische Metal-Ballade findet sich mit dem etwas merkwürdig betitelten „Icecold Arion“ als vorletzter Track. Mein persönliches Highlight ist jedoch das in Intro und Outro mit sanften Piano-Klängen veredelte atmosphärische „Savage Prophecy“. Ob hier die Grenze zum Kitsch bereits überschritten ist, darüber lässt sich zwar vortrefflich streiten, die eingängige Melodieführung lässt bei diesem fünfeinhalbminütigen Kurzepos jedoch die individuelle Note der Band deutlich aufblitzen. Ansonsten bleiben als Kritikpunkt die deutlichen Parallelen zu den TrueMetal-Erfolgsmodellen MANOWAR und HAMMERFALL. Wenn sie die Fußstapfen der großen Vorbilder verlassen und ihre immer wieder durchschimmernde Eigenständigkeit noch weiter ausbauen, befinden sich IRON FIRE aber auf dem richtigen Weg.

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04.07.2006

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2 Kommentare zu Iron Fire - Revenge

  1. Anonymous sagt:

    Vermutlich das beste Power Metal-Album, das ich in den letzten paar Jahren gehört hab’…

    9/10
  2. vivalametalman sagt:

    hammer-stimmchen hat der knabe, der rest geht auch in ordnung.

    7/10