Die Dänen IRON FIRE haben ihr neues Studioalbum „Metalmorphosized“ am Start und markieren damit ihr zehnjähriges Release-Jubiläum. Wurde das Debut „Thunderstorm“ noch hochgelobt, kam danach für Bandkopf Martin Steene, der nach dem zweiten, erfoglosen Werk vor den Trümmern der Truppe stand, ein tiefer Fall. Doch er gab nicht auf, formierte ein neues Line-Up und kam fünf Jahre später mit Album Nummer drei und einem Labeldeal bei Napalm zurück. Seitdem hielten IRON FIRE mit ihren Releases immer ein gutes Level, ohne jedoch richtig an die Spitze aufsteigen zu können. Vielleicht gelingt das nun mit dem sechsten Streich.
Was man von IRON FIRE bisher kennt, zeichnet auch „Metalmorphosized“ aus. Stilistisch bewegt sich die Truppe an der Grenze aus Heavy Metal und Power Metal, während die Lyrics nach wie vor die true-e Seite hochhalten. Die Dänen überlassen kompositorisch nichts dem Zufall und setzen auf eine Mixtur aus Energie und Eingängigkeit. Der Groove ist in der Regel kraftvoll und die Hooklines geradlinig. Die Melodien sind einprägsam und gründen in gut erarbeitete Höhepunkte, die Martin Steene mit seinem variablen Organ schön ausreizen kann.
Doch, obwohl man dem Songwriting nichts ankreiden kann und die Stücke zumeist gut ins Ohr gehen, fehlen die Momente, die ein Album deutlich von der Masse abheben. „Metalmorphosized“ hält keine großen Überraschungen bereit, sondern beruht einfach auf den bekannten Trademarks von IRON FIRE. Der Rhythmus knallt manchmal etwas mehr, als noch bei früheren Alben, doch das sind auch die einzigen Unterschiede. Ansonsten können bei „Metalmorphosized“ sicherlich alle abfeiern, die auch „Revenge“ oder „Blade Of Triumph“ gut fanden. Und etwas besser als „To The Grave“ ist das neue Album zugegebenermaßen schon.
Da das Songwriting-Level konstant solide ist, schenken sich die einzelnen Songs nicht viel. Man kann praktisch alle bald mitgrölen, wobei sich das eingängige „Nightmare“, das kraftvolle „Back In The Pit“, das etwas variantenreichere „The Underworld“ und die Live-Hymnen „Left For Dead“ und „Drowning In Blood“ noch hervortun.
Aus dem Rahmen der typischen true-en Power-Metal-Songs fallen das emotionale „Crossroads“ mit weiblichem Gastgesang, welches aber nicht wirklich zündet, und das fast zehnminütige „Phantom Symphony“, bei dem sich IRON FIRE auf leicht progressiv-symphonisches Terrain begeben, aber einen richtig guten Höhepunkt missen lassen. Die Stärken der Band verbleiben doch weiterhin bei den straighten Metal-Hymnen.
Im Fazit ist „Metalmorphosized“ ein gutes True-Metal-Werk, mit dem Genre- und Bandanhänger zweifellos etwas anfangen können. Zum Sprung an die Spitze reicht es allerdings noch immer nicht.
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