Irdorath - I Am Risen

Review

Wer auf den Mix von Black und Thrash Metal steht, der wird mit „I Am Risen“ von IRDORATH mehr als zufrieden sein. Die Waage kippt etwas gen Black Metal, was vor allem an dem kehlig-kratzigen Gesang und den weiten Riffs liegt. Da sich gerade eine ähnliche Platte (unterstützt von einem großen Label) in meinem Player dreht, habe ich gute Vergleichsmöglichkeiten und kann behaupten: IRDORATH sind richtig gut und durchaus international wettbewerbsfähig! Trommelwirbel leitet in die Platte ein, eine durchaus packende „Mögen die Spiele beginnen“- Atmosphäre verbreitet sich, abgelöst wird diese vom zackigen Opener „God Raped“ und relativ schnell wird klar, dass IRDORATH einfach wissen wie man Songs schreibt. Druck wird nicht nur umgehend rasch aufgebaut, sondern auch auf Dauer gehalten.

Dabei wird nicht zwingend auf blinde Schnelligkeit gesetzt, denn auch ein knarzendes und gut durchdachtes Riff tut seine Wirkung, ebenso wie sauber gespielte doppelläufige Gitarrenparts. IRDORATH überraschen mich einige Male, denn Thrash und Black Metal neue Impulse zu setzen mag zwar unmöglich sein, aber trotzdem schafft die Band es „I Am Risen“ jeden Moment frisch und knackig zu halten. „Liar“ sticht besonders heraus, denn hier gibt es neben mittelschnellem Geballer noch einen packenden Refrain, aber auch das etwas dunkelschwarze „Sale Of Indulgence“ weiß zu begeistern. Besonders gut gefällt mir, dass jedes Wort auf „I Am Risen“ deutlich zu verstehen ist und der Gesang trotzdem barsch und fies klingt. IRDORATH befassen sich inhaltlich mit ihrer eigenen, ganz anderen Perspektive auf provokante Passagen aus der Bibel. An den Reglern saß Andy Classen und schade ist die Tatsache, dass viele Soli und doppelläufige Ansätze leider deutlich zu leise und schon fast vage im Hintergrund platziert wurden, auch der Bass hätte deutlich polternder klingen dürfen. Das trübt den Hörspaß von „I Am Risen“ schon enorm.

Mit dem Bonussong „Windgeist“ liefern die Kärntner dann noch eine soundtechnisch aufpolierte Anekdote aus früheren Tagen und somit doch ein deutschsprachiges Lied, denn die restlichen Texte werden komplett englisch gesungen. Die Waage zwischen rabiaten Sounds und einigen Akustikparts machen mächtig Spaß, ebenso wie die rüden Schlagzeugattacken. IRDORATH halten den Druck auf Albumlänge, bieten Altbewährtes frisch und ansprechend arrangiert und haben tolle Songs, die meistens zum Ende hin nochmals mächtig anziehen („Minions Of Lust“) und Gelegenheit zum euphorischen Mattenschütteln geben. Mir fallen als Vergleich DESASTER ein und seit deren letztem Album habe ich auch nichts Besseres in dem Bereich gehört. Tipp!

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18.10.2013

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