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Ion Vein - IV V. 1.0 (2011)

Review

Schon verständlich, dass der Großteil von euch hier zunächst die Frage „ION Was, ION Wer?“ in den Raum stellen wird, schließlich war diese US-amerikanische Band immerzu ein Underground-Thema. Erschwerend kommt hinzu, dass es in den letzten Jahren auch noch verdammt still um die Truppe gewesen ist.

Bleiben also nur noch die eingeschworenen Progressive/Power US Metaller unter uns, die sich wohl angesprochen fühlen werden. Diese Gruppe wird sich dafür mit Sicherheit noch an die Band erinnern, schließlich konnten sich ION VEIN in den späten 90er Jahren zunächst mit ihrem 1999er Erstling „Beyond Tomorrow“ und danach mit „Reigning Memories“ (das 2005 auch in Europa aufgelegt wurde) in jener Fraktion einen guten Namen erspielen.

Nicht unerwähnt bleiben darf auch die Tatsche, dass die Burschen aus Chicago in jener Phase auch verdammt eifrig am Covern waren. Nachzuhören auf unzähligen Tribute-Sampler-Beiträgen. Als besonders erwähnenswert finde ich ihre imposante Version von „Take Hold Oft he Flame“, die auf dem QUEENSRYCHE-Tribute „Rebellion“ (2000; Dwell Records) verewigt ist. Aber das nur nebenbei.

Zwar kam in den letzten Jahren so gut wie nichts von ION VEIN, doch Mastermind und Gitarrist Chris Lotesto hat sich über all die Jahre keineswegs die Lust an der Band nehmen lassen und konnte ein neues Line-Up zusammenstellen mit dem er nun eine Art „Neustart“ wagt. Ihm zur Seite stehen aktuell der ehemalige WINTERKILL-Drummer Chris White, in der Chicagoer Szene ein ebenso bekanntes Gesicht wie auch Neo-Basser Rob Such, der mit sich bei SYRIS und TWELFTH GATE etablieren konnte.

Fehlte bis vor wenigen Monaten immer noch ein Sänger, doch auch dieser Posten konnte durchaus (Underground)-prominent nachbesetzt werden. Scott Featherstone, Frontmann der Kraftlackeln von ENERTIA, mit denen ION VEIN in der Vergangenheit schon einige Shows absolviert haben, steht nun also Lotesto zur Seite. Sein Gesang ist mit einer der Gründe dafür, dass das aktuelle Material der Band deutlich rauer ausgefallen ist.

Die drei brandneuen Tracks leben zwar allesamt von der spielfreudigen, anspruchsvollen instrumentalen Vorstellung der Band, durch die kratzige Stimme von Featherstone erhalten sie aber auch reichlich Kraft und Heftigkeit. Nicht, dass man versuchen würde einen auf brutal zu machen, keineswegs, es regiert immer noch der melodische US Power Metal. Doch an Härte haben ION VEIN doch deutlich zugelegt. Dieses Quartett versteht es ganz einfach blendend, kraftvollen Metal der feinen, aber dennoch harschen Art zu präsentieren und vergisst dabei aber weder auf Melodien noch auf Hooks. Noch Fragen?

Interessant zu erwähnen ist zum Schluss auch noch die Idee von Mortal Music. Das Label hat nämlich ein Konzept am Start, das es Bands ermöglicht, zunächst nur einige Auszüge eines kommenden Langeisens vorab in digitaler Form zu veröffentlich und zu vertreiben, ehe ein „echter“ Silberling aufgelegt wird. Auch „IV v 1.0“ ist also vorerst nur als Digital Release zu erhalten – Band und Label wollen jedoch das (hoffentlich bald) kommende Album sehr wohl auch wieder als „konventionelle“ CD auflegen.

Gut so, auch wenn Vinyl selbstredend ebenso wohlwollend aufgenommen würde. Meine Wenigkeit kann es jedenfalls kaum noch erwarten, ION VEIN endlich wieder einmal in „abendfüllender Form“ genießen zu können.

17.11.2011

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