Ion Dissonance - Cursed

Review

Wenn es eine Band gibt, die sich einen Dreck darum schert, ob sie eingängig klingt oder vollkommen kompliziert und dadurch entsprechend polarisiert, sind ION DISSONANCE wohl das beste Beispiel dafür. Besonders im Hinblick auf die Zugänglichkeit ihrer extremen Musik, denn genau an dieser Stelle bewegen sich die Kanadier jenseits von Gut und Böse und fordern den Hörer schlichtweg heraus.

Nach ihrem äußerst schwer verdaulichen letzten Album „Minus The Herd“ (2007), das bereits viel Toleranz, Aufmerksamkeit und einen außerordentlichen Sinn für musikalische Mathematik erforderte, treiben sie es nun mit „Cursed“ erneut auf die Spitze. Am Rande des Erträglichen agieren die Burschen zwischen kalt wirkender, durchkostruierter Polyrhythmik, stumpfem Geschrei und furztrockenen, knallhartem Gitarren-Riffing. Ohne Rücksicht auf Verluste ziehen sie dabei ihre Vorstellungen durch und machen entsprechend keine Kompromisse.

Es erfordert durchaus eine Menge an Durchhaltevermögen, damit man ein komplettes Album dieser Band durchsteht, ohne es vorzeitig abzuschalten. ION DISSONANCE sind anstrengend, sehr anstrengend sogar und ganz gewiss nicht jedermanns Sache. Zwischen vertracktem, sturem Riffing, gelegentlichen Blast-Schüben und (vom Gefühl her) unendlich vielen Breakdowns und Stop-And-Go-Parts wühlen sich die Nordamerikaner Track für Track durch „Cursed“ und vernichten dabei so ziemlich alles, was man an ’normaler‘ Musik schätzt. Melodien? Fehlanzeige! Eingängige Refrains? Überhaupt nicht! Nachvollziehbare Song-Strukturen? Nein!

Was also hat der Hörer von ION DISSONANCE und ihrem aktuellen Album „Cursed“, wenn doch scheinbar alles so schwierig und die Musik auf den ersten Eindruck kaum bis unhörbar ist? Es bleibt ein technisch fantastisches Werk, das viel, ganz viel Zeit erfordert bis es sich erschließt. Und damit dies überhaupt möglich ist, benötigt man ein gutes Gehör, den Sinn für abstraktes und den Wunsch nach etwas anderem. Wenn am Ende dann noch Durchhaltevermögen auf dem Zettel steht, haben wir alles, was „Cursed“ benötigt, um gemocht werden zu können. Ist das etwa zuviel verlangt?

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31.08.2010

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1 Kommentar zu Ion Dissonance - Cursed

  1. medoozapdm sagt:

    Joah……..man das is`n schwerer Brocken…technisch vom feinsten ect….und alles andere wurde schon gesagt bezw. geschrieben !

    8/10