Invocator - Through The Flesh To The Soul

Review

Acht Jahre lang war es ruhig um die Dänen-Thrasher von INVOCATOR, die Anfang bis Mitte der 90er drei Alben veröffentlicht haben und so einigermaßen im Gespräch waren. Jetzt steht mit „Through The Flesh To The Soul“ ihr Comebackalbum in den Läden und ich höre schon wieder viele schreien: „Oh nein, nicht noch eine Reunion!“ Ich gehörte anfangs auch zu diesen, muss aber nach mehrmaligem Hören dieser Scheibe zugeben: Jacob Hansen (hat mittlerweile auch als Produzent einen Namen) und seine z.T. neuen Mitstreiter (der in der Zwischenzeit mit THE HAUNTED erfolgreiche Per M. Jensen wurde z.B. durch Neu-Drummer Jakob Gundel ersetzt) haben auch anno 2003 einiges zu bieten. Sie sind nämlich nicht stur ihrer alten Marschrichtung gefolgt, sondern haben ihre alten Thrashwurzeln neue Triebe in Richtung Modern Thrash der Marke SOILWORK/DARKANE/THE DEFACED schlagen lassen. Ganz erreichen sie deren Level zwar nicht, weil ihre Songs variationsärmer und ihre Melodien nicht ganz so ausgefeilt sind. Aber trotzdem sorgt das Quartett mit seiner zwischen High-Speed-Geballer, stampfendem Stakkato-Gehacke und getragenem Midtempo angesiedelten Musik für ordentlich Nackenaktivität. Unterstützend fungiert hierbei die extrem druckvolle und zeitgemäße Produktion, die neben den satten Riffbrettern vor allem Hansens Stimme, die – egal ob kraftvoll-rauh oder melodiös clean – immer zu gefallen weiß, gekonnt in Szene setzt. Schade nur, dass INVOCATOR auch die ein oder andere Belanglosigkeit (z.B. „Flick It On“) auf das Album gepackt haben. Das kommt nämlich wieder der Anti-Reunion-Partei entgegen, die sagen wird: „Seht ihr, früher war doch alles besser! Wer braucht sowas heut‘ noch?“ Jenen sei folgendes erklärt: Wenn „Through The Flesh To The Soul“ nur Großkaliber wie den Titeltrack, „On My Knees“ (ist übrigens Track Nr. 3, da Erstauflage der CD mit Druckfehler daherkommt), „There Is No Savior“ oder „Fire Cleanses All“ enthalten würde, hätten wir es hier mit einem brandheißen Anwärter auf das Thrash-Album 2003 zu tun. So erreichen INVOCATOR zwar durch das Fleisch die Seele, können sie aber noch nicht wieder vollends einnehmen. Noch nicht. Die dänischen Erben dieser Band wie HATESPHERE, RAUNCHY oder MNEMIC laufen den skandinavischen Ländern gerade den Rang ab, was die Vormachtsstellung in punkto Kreativität im Metal-Europa angeht. INVOCATOR werden hier in den nächsten Jahren auch wieder mitreden. Wetten?

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11.12.2003

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2 Kommentare zu Invocator - Through The Flesh To The Soul

  1. Anonymous sagt:

    Is‘ genauso langweilig wie die Nachgeäff… äh… die Vorbilder. Und dann ausgerechnet noch in einem Musikgenre das einen eh selten packen kann. Muss man nicht haben…

    5/10
  2. Anonymous sagt:

    Leutz, ich bin ungern unhöflich aber: HABT IHR WAS AN DEN OHREN? Die scheibe is ja mal nur geil. Knüpft nahtlos an die Hammer Vorgänger "Weave The Apocalypse" und "Excursion Demise" an. Und die scheiben waren schon geil, da haben Darkane und konsorten noch nicht mal Gitarre gespielt. Und nachdem "Dying to live" (der direkte Vorgänger) so ne art Crossover scheibe wurde, kann man bei der Scheibe nur sagen: DANKE. KEEP ON ROTTING IN A FREE WORLD

    10/10