Irgendwo zwischen verschachteltem Prog- und leichtverdaulichem Alternative-Rock sind INVIVO anzusiedeln, die gerade mit „Arise“ ihr zweites Album veröffentlicht haben. Damit stehen sie ein wenig zwischen den Stühlen und lassen doch die vielbeschworene klare Kante vermissen.
Der Ersteindruck von „Arise“ ist rundum positiv. INVIVO verstehen ihr Handwerk, präsentieren sich routiniert und wohlgefällig, ohne den Zuhörer mit allzu verkopften Schwurbeleien zu nerven oder ihn mit allzu simplen Banalitäten zu langweilen. Und doch bleibt am Ende der Eindruck, dass das Trio nicht wirklich etwas zu sagen hat. Da bleibt keine Melodie im Ohr, an die man sich eine halbe Stunde später noch erinnern könnte, kein cooler Twist, der aufhorchen lässt. Die Scheibe verkommt in ihrer letztgültigen Belanglosigkeit zur perfekten Einschlafhilfe, was angesichts der erkennbaren Klasse wirklich schade ist.
Es ist nicht wirklich so, dass INVIVO keine guten Songs schreiben könnten. Die Grundideen der jeweiligen Songs wissen zu gefallen, in der Umsetzung wirken sie aber zu zahm und zu glattpoliert. Der Zuhörer taucht in eine fluffige Wohlfühl-Wolke ein, aus der es vor Ablauf der Spieldauer kein Entkommen gibt, die ihn aber zugleich völlig einlullt und seine Sinne eher vernebelt als anregt. Das taugt vorzüglich als schöne Hintergrundbeschallung für einen ruhigen Abend, große Emotionen kann es jedoch überhaupt nicht wecken.
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