Intranced - Muerte Y Metal

Review

Soundcheck Juni 2024# 10

Der Titel des INTRANCED-Debüts „Muerte Y Metal“ bedeutet aus dem Spanischen übersetzt so viel wie „Tod und Metal“. So weit, so plakativ. Allerdings auch etwas irreführend, denn der zwischen Heavy Rock und traditionellem amerikanischen Heavy Metal angesiedelte Sound der Truppe aus Los Angeles strahlt insgesamt doch eher Lebensfreude aus und setzt auf eine positive Grundstimmung.

INTRANCED blasen kein Trübsal

Dass der Albumtitel und drei der insgesamt zehn Songs in spanischer Sprache gehalten sind, begründet sich übrigens in der Herkunft der Musiker; Sänger James-Paul Luna und Gitarrist/Keyboarder Fili Bibiano haben mexikanische Wurzeln und Bassist Nico Staub stammt aus Argentinien. Für Menschen ohne Spanischkenntnisse mag das trotz der blühenden Metal-Szenen sowohl in Spanien als auch in Lateinamerika etwas ungewohnt klingen, da hört der Exotenstatus von INTRANCED aber auch schon auf.

Ansonsten widmet sich die Band nämlich wohlbekannten 80er-Tugenden; Stücke wie „Reyes De Las Tinieblas“ kommen mit typisch kalifornischer, leicht sleaziger Sunset-Strip-Attitüde daher, bei „Switchblade“ und „Pulse“ scheinen auch mal frühe SCORPIONS durch und für Nummern mit deutlich metallischerer Schlagseite wie „Fantasy“, „Lady Lightning“ oder den Titeltrack standen RIOT offenkundig Pate. Zumal James-Paul Luna deren frühe Sänger Guy Speranza, Rhett Forrester und Tony Moore als große Inspirationsquelle für seine eigene Darbietung zitiert. Eine Powerballade darf natürlich auch nicht fehlen und mit dem nicht zu kitschigen aber auch nicht übermäßig mitreißenden „See You On The Other Side“ gehen INTRANCED dieser Aufgabe pflichtbewusst nach.

„Muerte Y Metal“ ist grundsolide 80er-Kost

„Muerte Y Metal“ ist alles in allem ein ordentliches Stück 80er-Nostaglie geworden und INTRANCED profitieren davon, dass dieser Sound trotz seiner klaren Datierung im Grunde zeitlos ist. Dabei lassen sich sämtliche Songs problemlos als „gut“ einstufen und mit „Lady Lightning“ haben INTRANCED gar einen kleinen Hit parat, Bahnbrechendes kriegt man aber nicht geboten und das Album wird vermutlich auch nicht in irgendwelchen Jahresbestenlisten auftauchen. Genre-Fans können hier jedoch bedenkenlos zugreifen und sich auf ein paar vergnügliche Stunden freuen.

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01.06.2024

"Musik hat heute keinen Tiefgang mehr." - H.P. Baxxter

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1 Kommentar zu Intranced - Muerte Y Metal

  1. Salems Witch sagt:

    Ein wirklich gutes Album. Nur schade das sie nicht immer in Spanisch singen. Wer Bands wie Muro und Tierra Santa mag sollte hier trotzdem reinhören

    8/10