Interment - Into The Crypts Of Blasphemy

Review

Galerie mit 6 Bildern: Interment - Summer Breeze 2011

Kann man es verstehen? Muss man es überhaupt? Warum erst jetzt? Fragen über Fragen, die sich anlässlich der CD „Into The Crypts Of Blasphemy“ von INTERMENT stellen. Aber der Reihe nach. INTERMENT gründeten sich 1988 unter dem Banner BEYOND in der schwedischen Kleinstadt Avesta und zockten Death Metal. Im Februar 1991 und damit rechtzeitig zum großen Boom in schwedischen Landen nahmen die Jungs in den topangesagten Sunlight Studio ein erstes Demo auf. Während aber Bands wie ENTOMBED, DISMEMBER oder UNLEASHED längst einen Plattendeal an Land gezogen hatten, passierte bei INTERMENT außer drei weiteren Demos nicht mehr viel.

Warum also Martin Schulman (Bass) und Johan Jansson (Gitarre und Vocals) knappe 15 Jahre später ihr altes Outfit wiederauferstehen lassen, wo sie doch mit DEMONICAL gerade durchstarten, lässt sich nicht vollständig nachvollziehen. Dass dies aber ein sinnvoller Schritt ist, davon zeugt „Into The Crypts Of Blasphemy“. Mit der „Conjuration Of The Sepulchral“-Split hatten sie sich 2007 bereits in Stellung gebracht, doch erst mit dem vorliegenden Album geht der Vierer zum Angriff über. Ein ziemlich massiver Angriff, wohlgemerkt. Neun Tracks bei einer Spielzeit von gut 36 Minuten, dazu ein knuspriger Death-Metal-Sound, der an frühe ENTOMBED und DISMEMBER erinnert. Überhaupt stehen die Songs am ehesten in der Tradition letztgenannter Band – davon zeugt nicht nur der nett adaptierte Titel „Dreaming In Dead“. Vielmehr knallen Tracks wie „Stench Of Flesh“, „Sacrificial Torment“ oder der neu aufgenommene Uraltsong „Morbid Death“ genauso gnadenlos, als hätten sich die Jungs vor den Aufnahmen mit Blut besudelt.

Angenehm fällt auf, dass das Quartett die Songs bei aller Vehemenz sicher ins Ziel bringt, sie niemals mit Soli überfrachtet und die Leads immer songdienlich einsetzt („Night Of The Undead“). Im Mittelpunkt steht eben das Riff oder der brutale Groove. Und nebenbei gesagt: Johan Jansson ist ein grandioser Grunzbarde, der seine Stimme äußerst variabel einzusetzen vermag. Kurzum: INTERMENT haben mit „Into The Crypts Of Blasphemy“ ein Album veröffentlicht, das sie 1992 unsterblich gemacht hätte. Heute gewinnen sie damit zwar keinen Originalitätspreis, aber nach meinem Dafürhalten stecken sie das letzte DISMEMBER-Album damit locker in die Tasche.

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06.08.2010

- Dreaming in Red -

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