Inter Arma - Garbers Days Revisited (Cover)

Review

Genauso wie die amerikanischen Death/Prog/Was-auch-immer-Metaller INTER ARMA auch auf ihren Alben immer wieder für ein paar Überraschungen gut sind, etwa auf dem famosen Langspieler „Sulphur English“, welcher vergangenes Jahr viele Reviewer begeistern konnte, befinden sich auch auf der Cover-Veröffentlichung „Garbers Days Revisited“ eher ungewöhnliche Titel für eine Metalband.

Geschichten aus’m „Garbers Days Revisited“-Garten

MINISTRY, NEIL YOUNG, PRINCE und VENOM haben ja auf den ersten Blick nicht so wirklich was gemeinsam. Trotzdem scheinen sie alle Eindruck auf die jungen INTER ARMA hinterlassen zu haben. Neben der natürlich vorhandenen „Metallisierung“ der Songs wird der Spirit der Originale doch irgendwo bewahrt oder zumindest nicht in den Schmutz gezogen und INTER ARMA schaffen zum größten Teil das Kunststück, somit das Alte (die Klassiker) mit dem Neuen (dem Sound ihrer eigenen, aktuellen Diskografie) gekonnt zu verbinden. Der Blick zurück findet sich auch im Titel wieder, der an den mittlerweile geschlossenen Proberaumkomplex, in welchem INTER ARMA ehemals probten, angelehnt ist.

INTER ARMA funktionieren nicht in jeder Disziplin

Die naturgemäß bereits metallisch angefärbten Songs wie von MINISTRY oder den CRO-MAGS funktionieren relativ gut. Doch die Frage, was man von den PRINCE- und NEIL YOUNG-Covern halten soll, dürfte die Fans wahrscheinlich spalten. Grundsätzlich super, Künstlern aus jeglicher musikalischen Richtung Tribut zu zollen. Wenn man sich allerdings dabei vollkommen auf seinen Bereich versteift und selber nichts neues bei Covern wagt, kann das auch nach hinten los gehen oder schlicht und einfach langweilig oder unpassend bleiben.

Jeglicher Spirit von HÜSKER DÜ oder dem legendären „Purple Rain“, die sie erst so besonders machten, geht INTER ARMAs Versionen nämlich ab, auch wenn das musikalisch natürlich alles ganz fein umgesetzt ist. Was bei „Scarecrow“ weniger schlimm ist, tut durch das Fehlen der besonderen Stimmung bei PRINCE da etwa schon ein wenig weh. Über (Un-)Sinn solcher Covergeschichten lässt sich natürlich endlos diskutieren und so bleibt quasi nur beim Friss-oder-stirb-Grundsatz zu bleiben.

Für Fans und Sammler kann „Garbers Days Revisited“ somit eine schöne Sache sein. Als Coveralbum schmückt es allerdings auch keine einzigartige, sammlungswürdige Kollektion. Kann man schon so machen, muss man aber nicht unbedingt bei sich im Regal stehen haben. Die Originale, sowohl der gecoverten Bands, als auch von INTER ARMAs eigener Diskografie, tun es für den Hörgenuss auch.

20.08.2020
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