Integritlie - Promo 2011

Review

Ziemlich synchron mit dem Jahr 2010 gründete sich im schönen Österreich die Band INTEGRITLIE, und zwar aus den Überresten von LUCIFERI EXCELSI. Ohne von letztgenannter Band jemals etwas gehört zu haben, würde ich darauf tippen, dass INTEGRITLIE stilistisch etwas anders agieren als in ihrem vorigem Stadium – und das, obwohl im Info-Schreibe von Black-, Death und Thrash Metal die Rede ist.

Von Black Metal (den ich LUCIFERI EXCELSI jetzt einfach unterstelle, gemacht zu haben) höre ich nämlich ungefähr gar nichts. Selbst Death-Anteile sind für meine Begriffe rar gesät, was INTEGRITLIE in erster Linie zu einer Thrash Metal-Band macht.

Nachdem das nun geklärt ist, kann ich mich der „Promo 2011“, der in diesem Jahr auch ein Langspiel-Debut folgen soll, etwas detaillierter widmen. Es gibt im Wesentlichen zwei Dinge, die mir sofort auffallen: Da wäre die Produktion, die (auch das widerspricht den schwarzmetallischen Ambitionen des Vierers) viiieeel zu dumpf ausgefallen ist. Das ist kein rein subjektiver Eindruck, der EQ-Visualizer meines Winamps bleibt in der rechten Hälfte extrem sparsam und bestätigt mich. Das ist insofern schade, als die Gitarren der beiden Saitenhexer Berni und Manfred (SCARLET CURSE) deutlich zu wenig differenziert klingen – bei einigen Duett-Läufen und auch sonstigen Soli hätten mehr Höhen gut getan. Ein anderer Makel an der Produktion ist der Bass, der leider ein wenig zu viele Höhen abbekommen hat, weshalb deutliche Schnarrgeräusche zu vernehmen sind. Der Gesang macht der Bild dann komplett, denn auch der ist in weiten Teilen (vor allem in den Growls) viel zu dumpf.

Nachdem ich mich durch den sub-optimalen Klang der fünf Songs gewühlt habe, entdecke ich weitgehend ziemlich ordinären Thrash Metal, der hier und dort durch nette Harmonien und teilweise sogar Klavier ein wenig an DIE APOKALYPTISCHEN REITER zu „All You Need Is Love“-Zeiten erinnert. Diese Ausbrüche aus Standard-Thrash sind mir persönlich aber viel zu selten.

Den Abschluss der guten halben Stunde bildet „Das Liad [sic!] vom Henker“, das offenbar mundartlich vorgetragen wird. Netter Bonus, möchte ich sagen – auch wenn ich diesen Weg eher belustigend finde.

Zusammenfassend ist „Promo 2011“ ein Tondokument, das INTEGRITLIE als technisch versierte Band porträtiert, die es leider (noch) nicht schafft, eine eigene Duftmarke zu setzen, und zudem für das kommende Album noch einige Arbeit in soundtechnische Defizite stecken sollte. Seien wir gespannt, was da noch kommt…

22.01.2012
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