Insomnium - In The Halls Of Awaiting

Review

Als ich die CD das erste Mal zu hören bekam, war ich bereits nach wenigen Sekunden des Openers „Ill stared son“ in der so vertraut klingenden Musik gefangen – klare Sache, Höchstpunktzahl dachte ich … doch jetzt, nach mehrmaligem Genuss, bin ich vorsichtiger mit meinem Urteil. Zweifellos haben die Finnen hier ein Hammeralbum geschaffen. Mit Gitarrenläufen, die an Glanzzeiten von In Flames oder Dark Tranquillity erinnern, den Vocals eines Taneli Jarva (ex-Sentenced), die in diesem Metier ihresgleichen suchen, dem Gespür für Melodien, welches „In the Halls of Awaiting“ als verschollenen Zwilling des überragenden Sentenced Albums „Amok“ vermuten lässt und einer sauberen Produktion begeistern Insomnium von der ersten Sekunde an. Doch mit der Zeit weicht die Faszination des Neuen etwas und kleine – wirklich nur kleine – Makel machen sich bemerkbar. Die, wie bereits erwähnt sehr saubere, Produktion klingt stellenweise etwas steril, manche Songs gehen zwar sofort ins Ohr, bleiben aber nicht dauerhaft hängen, oder um es anderst auszudrücken – es fehlt ihnen teilweise ein wenig an Profil. Nichtsdestotrotz können Insomnium schnell über solche Kleinigkeiten hinwegtrösten, da die vor Kreativität nur so strotzenden Songs äusserst abwechslungsreich sind und dem Hörer nur wenig Zeit lassen, sich an einer weniger gelungenen Stelle aufzuhängen. Da „In the Halls of Awaiting“ ihr Debut ist, verspreche ich mir noch einiges von den kommenden Alben. Ich bin mir sicher, das die vier Finnen mit ihrer nächsten Scheibe noch eins draufsetzen und dann mit Songs auftrumpfen, die etwas mehr Profil und Seele haben. Mit satten acht Punkten ist die Scheibe meines Erachtens fair bewertet und lässt mir auch noch Spielraum nach oben für kommende Meilensteine der Jungs. Wer, wie ich, eine Schwäche für Taneli Jarva´s „Gesang“ hat, sollte sich diese CD nicht entgehen lassen !

11.05.2002
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