Insomnium - Above The Weeping World

Review

Ein wahrer Lichtblick in der Masse an durchschnittlichen und gleichförmigen Veröffentlichungen ist das neue und dritte INSOMNIUM Album „Above The Weeping World“. Dieses kleine Highlight melodischen und progressiven, stets mit einem Hauch von Melancholie versehenen Death Metals, hebt sich wohltuend von den zahlreichen ähnlich gearteten Bands ab und zündet trotz der gebotenen Tiefe doch gleich vom ersten Hör weg. Im Vergleich zum ebenfalls sehr guten Vorgänger „Since The Day It All Came Down“ konnte man sich nochmals etwas steigern, ohne dass die Band jetzt so viel verändert hätte. Vielmehr zeigen sich INSOMNIUM gereift und liefern wirklich durchdachte Kompositionen ab.

Nach einem stimmungsvollen, immer weiter in sich wachsenden Intro, folgen die neuen, erwachsener, eigenständiger und intelligent klingenden Songs, welche erneut eine geniale Mischung aus kraftvollen, auch mal recht schnellen Passagen sowie passend eingestreuten, leisen akustischen Parts bilden. Immer präsent ist die nordische, melancholische Atmosphäre, welche auch ein wenig den Zauber des melodischen Death Metals von INSOMNIUM ausmacht. Daneben ist es einfach die musikalische Verspieltheit, welche ungemein gefangen nimmt, ebenso die Dichte und der Tiefgang der einzelnen Stücke. Die Kontraste wirken auf „Above The Weeping World“ ein wenig stärker und intensiver. Die vor Traurigkeit strotzende Melodieführung sowie die progressiven Parts und die sehr melodischen Soli sind das besondere Etwas, was die Musik von INSOMNIUM ausmacht. Dabei sind die progressiven Passagen allerdings stets nachvollziehbar und wirken niemals aufgesetzt.

Den Finnen ist mit „Above The Weeping World“ ein sehr stimmiges Album mit herrlich schönen schauerlichen Wechselspielen gelungen, welches kaum Wünsche offen lässt. Lediglich zu solchen Giganten wie OPETH fehlt es noch etwas an Perfektion und Genialität. Top!

14.09.2006

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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