Insight After Doomsday - The Way To Nihilism

Art Gates Records scheint die Anlaufstelle zu sein, wenn es um potenziell talentierte Musiker aus Spanien geht. Dabei spielt das Subgenre scheinbar eine untergeordnete Rolle, nach den Melodic Black Metallern NOCTEM gibt es jetzt nämlich keyboardgetränkten Melodic Death Metal. INSIGHT AFTER DOOMSDAY heißt der Trupp aus Spanien, der bereits seit 2000 fröhlich sein Unwesen treibt. Im Gegensatz zum Titel „The Way To Nihilism“ ist das vierte Album aber mitnichten ein Düsterling geworden.

Eigentlich klingen die Notizen, die ich mir im Vorfeld gemacht habe, sogar nach ziemlicher Grütze: IN FLAMES-Riffing trifft auf  MNEMIC- und SONIC SYNDICATE-Einflüsse und wird dank AMARANTHE-Keyboard-Kleister pappfest miteinander verbunden. Ja, das liest sich wie Plastik und hört sich im Endeffekt auch so an. Einziger Unterschied, „The Way To Nihilism“ hat trotzdem einen gewissen Reiz, der INSIGHT AFTER DOOMSDAY merkwürdig charmant wirken lässt. Klar, die Keys nerven, die Screams sind eher halbgar, dafür sind die Riffs und Melodien teils wirklich stark und auch die leicht proggige Note (wie in „SPG“) steht den Spaniern gut. On Top gibt es noch ordentlichen Klargesang, der einem zwar nicht die Sprache verschlägt, in den Refrains aber einen gewissen Metal-Pop-Appeal auffährt, der zum Stil passt. Unschön sind dagegen die Versuche, Kirmes-Keys mit düsteren Melodien zu verschmelzen, das wirkt ungeschickt und passt im Endeffekt auch nicht zu „The Way To Nihilism“ (soll wohl wie in „Last Letter Home“ einen Gothic-Touch verströmen – geht nur leider total in die Hose).

Um es zusammenzufassen: Auf INSIGHT AFTER DOOMSDAY hat die Welt beileibe nicht gewartet, aber „The Way To Nihilism“ gehört dennoch zum oberen Mittelfeld. Vor allem weil man trotz der eigentlich unsäglichen Zutatenliste auf ein ganz angenehmes Ergebnis trifft, das sogar eine eigene Note beigemischt bekommen hat. Fans moderner Stilmixe brauchen zumindest nicht schreiend davonlaufen …