In letzter Zeit kommt aus Italien immer mehr harte Musik, die ihren Ursprung im Hardcore bezieht. Die GOLD KIDS wirbeln im Moment richtig Staub auf in der Hardcore-Szene und nun legen INSIDE PROCESS ihr Debütalbum „Shade Of The Sun“ vor. Die jungen Italiener beweisen, dass man auch im Süden Europas auf Bands wie CALIBAN, AS I LAY DYING und Konsorten steht.

Die beiden Referenzen sind schon welche der ganz Großen der Metalcore-Szene und INSIDE PROCESS wollen anscheinend auch genau in diese Kerbe schlagen. Das Fundament sind also Metal-Riffs, ein paar Leads, die allerdings nicht mal halb so melodisch sind, wie die der Großen, und der Wechsel aus klarem Gesang und tiefem Gebrüll. Ab und zu natürlich noch ein (stumpfer) Breakdown und das Herz eines jeden Moshers sollte zufrieden sein. Nunja, sollte, und „sollte“ heißt nicht „ist“. Die Italiener legen eigentlich eine ganz gute Nummer auf’s Parkett und haben auch die ein oder andere recht gute Idee. Auch der klare Gesang ist – für eine junge Band – gar nicht mal so schlecht.

Irgendwie kommt einem die ganze Kiste doch etwas bekannt vor, trotzdem langweilt einen „Shades The Sun“ nicht. Klar, das Album wird man sicherlich nicht in vielen Jahrescharts finden, dafür gibt es einfach zu viel Konkurrenz, die es besser macht. Aber man hört einer Band zu, die sich hörbar Mühe gibt, den Hörer zu unterhalten und durch den klaren Gesang auch noch was retten. Bei vielen Bands dieses Genres fragt man sich, warum sie überhaupt auf klaren Gesang setzen, wenn er doch eh krum und schief ist. Dies ist hier zum Glück nicht der Fall. Auch produktionstechnisch haben unsere jungen Freunde nichts falsch gemacht.
Somit ist „Shade The Sun“ ein recht passables, kurzweiliges Debüt, welches ganz bestimmt nicht durch die Decke gehen wird, aber einen doch unterhält.