Eine Band mit bestens versteckter Internetreferenz, dafür aber mit erstem Album und mit Label hinterm Rücken. Kann das gut gehen? Ich war zumindest skeptisch. INSIDE I stammen aus Norwegen und existieren an sich noch nicht allzu lange. Dabei kommt “Beneath The Circus“ als Startwerk gar nicht mal so schlecht davon, denn hierbei handelt es sich keineswegs um eine kurzentschlossene Schülerband, deren Ausguss im nächsten Müllbehälter noch am besten aufgehoben wäre. In jedem Fall widmen sich die Skandinavier laut eigener Aussage einer progressiven Form des Death Metal, wo man prinzipiell direkt wieder zur Grundsatzdiskussion überschreiten könnte, was viele Bands eigentlich tatsächlich mit “progressiv“ ausdrücken wollen.
Schließlich ist auf diesem Album eigentlich rein gar nichts progressiv. Weder die teilweise deftig vollgeladenen Elemente innerhalb der Songs, noch die Einflüsse aus Deathcore oder Thrash Metal könnten gemeinhin mit diesem Attribut beschrieben werden. Das ist ja noch nicht mal außergewöhnlich. Was ich dabei aber bisher außer Acht gelassen habe, ist die Tatsache, dass INSIDE I ihren Job richtig gut machen und “Beneath The Circus“ gut hörbar geworden ist. Vor allem der Start mit “Nightmare“ und dem darauffolgenden “We Are Legio“ zeigen, wie man Melodic Death Metal mit einem kompletten Sound heutzutage immer noch gewaltig aufpeppen und in Szene setzen kann. Trotzdem die beiden Stücke mit durchschnittlich über fünf Minuten Spielzeit vergleichsweise lang sind, so offenbaren sie doch keine Längen.
Hatte der Fünfer zuvor noch einen massiven Wert an Power und Dynamik im Stiefel, so gelingt es INSIDE I allerdings leider nicht, ebendiese in den folgenden Tracks aufrechtzuerhalten. Es stellenweise als ob man gewollt mindestens eine Nummer kürzer trete. Das Tempo nimmt ab, die Peppigkeit gleich mit. Stattdessen halten sich die Jungs viel zu oft an simpelste Deathcore-Anleihen, was schlichtweg überhaupt nicht ins Konzept passen will. So klingt das Ganze bis zu “Collateral Damage“ noch denkbar durchschnittlich, bis die Norweger nochmals auf die griffige, aber komplexe Melodic-Death-Schiene umschnallen und damit durchaus zu überzeugen wissen. Mit besserer Selektion ist hier in Zukunft etwas drin.
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