INSATANITY – vom Promo-Schreiben als “lokaler Kult-Act” gefeiert – sind von ihrer ursprünglichen Heimat Philadelphia nach Tampa (Florida) umgezogen und hauen mit “Hymns Of The Gods Before” ihr zweites Album seit dem 1996er “Divine Decomposition” raus. Schon jemand aufgeregt? Nö? Gut, denn das ästhetisch fundierte Vorurteil beim Blick über die Songtitel, den schon tausendfach gesehenen Schnellschuss, den das Cover-Artwork darstellt und den auffallend sophistizierten Bandnamen bestätigt nach ungefähr zwei Takten, dass INSATANITY typischen US-Death-Metal der allergenerischsten Machart verzapfen, bei dem nichts, aber auch gar nichts hängen bleibt. Sicherlich sind die meisten Riffs okay, doch die Vorhersehbarkeit, mit der INSATANITY hauptsächlich DEICIDE und MALEVOLENT CREATION plagiieren, sowie die Schülerband-Growls rauben “Hymns Of The Gods Before” jedwede Death-Metal-Attitüde im ursprünglichen Sinne des Wortes.
INSATANITY: generische Riffs und Growls auf Schulband-Niveau
Richtig schlimm ist allerdings die tot-editierte, ekelhaft durchgetriggerte Produktion, die im Tontechnik-Lehrbuch unbedingt unter “So produziert man verdammt noch mal keinen Death Metal, Hölle noch eins!” als Referenz auftauchen sollte. Gewiss – das tut noch niemandem weh. Und genau das ist das Problem. INSATANITY sind so erschreckend harmlos, dass nicht mal der Teufel, dessen Namen sie missbräuchlich nutzen, zornesglühend Feuer spuckt. Stattdessen wird ihr Biedermeier-Metal vermutlich beizeiten wieder dorthin fahren, wo er hergekommen ist, nämlich in Vergessenheit. “Hymns Of The Gods Before” ist so offensichtlich durchschnittlich, dass es bereits dreist gegenüber wirklich enthusiastischen und bemühten Newcomern wirkt und daher unbedingt mit einem extra Minuspunkt abgestraft werden sollte.
Stimme dem Renzensent völlig zu. Schrecklich künstliche Produktion. Die Musik könnte vermutlich auch komplett programmiert sein, so tot ist die. Und dieser 25 stimmige und gedoppelt -drippelte Gesang. Puh. Lange kann man da nicht zuhören, sehr nervig.