Das Review meines geschätzten Kollegen Nephil, der sich ja schon mit dem Erstlingswerk der Schweden von INSANIA (Stockholm), namentlich „World Of Ice“, auseinandergesetzt hat, ist ja recht ernüchternd ausgefallen, auch wenn er trotzdem noch sechs Punkte für die Stockholmer Sextett lockermacht. Ich habe dem, übrigens ebenfalls bei No-Fashion-Records erschienenen, Nachfolgewerk „Sunrise In Riverland“ zwar die gleiche Punktzahl gegeben (finde ich übrigens nicht niedrig, sondern durchaus befriedigend, die sechs Punkte!) aber ich schätze die Platte wohl dennoch einen Deut stärker ein. Auch möchte ich den Vergleich nicht mit NARNIA oder gar BON JOVI (sei doch nicht so hart ;-)) suchen, sondern eher die offensichtliche akustische Verwandtschaft mit Stratovarius hervorheben. Eine detailliertere Beschreibung der Musik ist also kaum noch angebracht, da die finnische Power-Legende wohl so ziemlich jedem ein Begriff sein dürfte.
Die leicht weinerlichen und hochtönenden Vocals erinnern doch recht stark an Timo Kotipelto, und auch die in hohen Tonsphären schwebenden Gitarrenmelodien sind den Meistern der Melodien nachempfunden. Trotz der recht flotten und spritzigen Riffs wird der Musik durch den ständigen Einsatz von Keyboards viel von der eigentlichen Heavyness genommen.
Die Texte und Melodien sind außerdem meist vorhersehbar und seicht, dennoch gibt es handwerklich nix zu meckern. Aber die Scheibe ist leider insgesamt eher langweilig und fade, da führt kein weg dran vorbei. Man kann sie aber recht gut nebenherlaufen lassen, wie übrigen viele der „mittelguten“ Power-Outputs der letzten Zeit. Entstanden ist das Scheibchen übrigens unter der Regie von Tomas Skoksberg (DISMEMBER, ENTOMBED), aber das nur nebenbei.

Fazit: Der Vorwurf der „lieblichen“ Melodien und „lebensbejahenden“ Texte ist natürlich teilweise berechtigt, aber wer auf den filigraneren und „netteren“ Power-Metal der Marke NIGHTWISH und STRATOVARIUS abfährt, der kann ja mal ein Ohr oder zwei riskieren. Bombastisch ist die Platte aber wahrlich nicht!