Insane (DE) - Doppelfickerspiegelpanzer

Review

„Doppelfickerspiegelpanzer“ hört sich im ersten Augenblick nach einer sehr schnell abgehakten Angelegenheit an. Alberner Titel, unreifer Humor, die Musik ein Witz, der Nächste bitte. Ganz so einfach ist die Sache dann doch nicht geworden.

INSANE haben einen sehr gewöhnungsbedürftigen Begriff von Humor, den man in jedem Fall erst einmal ausprobieren sollte, bevor man sich auf „Doppelfickerspiegelpanzer“ stürzt. Degegenüber steht aber nicht, wie man vermuten könnte, reine Spaßmusik. Hat man die ersten beiden Stücke überstanden, die mit nervtötendem Kindergesang und Samples nicht gerade zu begeistern wissen, zeigen sich INSANE von einer vergleichsweise ernsthaften Seite und lassen sogar die Frage aufkommen, ob sie sich mit dem dämlich-schrulligen Titel nicht vielleicht unfreiwillig in ein falsches Licht rücken.

Nicht zuletzt aufgrund der Texte drängen sich die obligatorischen Vergleiche mit (frühen) RAMMSTEIN auf, die musikalisch darüber hinaus aber nicht sehr weit helfen. Die Rhythmusgitarren, der Gesang und die Texte erinnern zwar ganz sicher an die erwähnten Landsleute, dazu kommen spurenweise EISREGEN im Gesang und Death Metal der eingängigeren Sorte mit zwar nicht sonderlich viel Melodie, dafür aber umso mehr Groove. Zwischendrin gesellt sich dazu beinahe metallisch-charttaugliche Passagen, aber die gewisse Prise Wahnsinn bewahren sich die Bayern auch hier. Aus diversen Gründen kommt „Doppelfickerspiegelpanzer“ jenseits seiner schlechten Kategorisierbarkeit, die der einigermaßen überzeugenden Melange sehr gut zu Gesicht steht, unausgeglichen daher. Da ist auf der einen Seite die erwähnte Stilmischung, die jeden ansprechen sollte, der mit einer der oben erwähnten Gruppen etwas anfangen kann. Auf der anderen Seite ist es der eindimensionale Klargesang, der besonders gegen Ende überhand nimmt und einen guten Teil der Musik einfach ruiniert. Das sagt sich sicher einfacher, als der Band der Prozess des Musikschreibens gefallen ist, ändert aber nichts an seiner Flachheit und daran, dass da einer mit möglichst geringem Tonumfang möglichst theatralisch singen wollte. Das wird nur teilweise durch das ansonsten sehr gelungene Gegrunze wieder wettgemacht.

Man muss INSANE zugute halten, dass sie augenscheinlich wissen, was sie wollen, auch wenn das hier und da leider mit der Qualität der Musik kollidiert. Uneingeschränkt empfehlen lässt sich „Doppelfickerspiegelpanzer“ nicht, seine Anhänger wird es aber auf jeden Fall finden.

14.07.2009

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