Insain - Enlightening The Unknown

Review

Die größten Errungenschaften unseres kulturellen Daseins sind oftmals posthumer Natur, insbesondere die Wirkung vieler Lebenswerke nahm ihren größten Schwung oftmals dann auf, wenn die betreffende Person bereits vor sich hin moderte. Die EP der Franzosen INSAIN “Enlightening The Unknown“ erscheint im Grunde auch posthumer Natur, löste sich der Fünfer doch zum Release des Nachfolgers zu “Spiritual Rebirth“ auf. Glücklicherweise handelt es sich in diesem Zusammenhang lediglich um die Formation als solche, schließlich hatte Drummer Jonathan Juré noch vor wenigen Jahren einen schweren Unfall, der ihn mit dem Kampf um sein Leben bestrafte. Diesen gewann der junge Schlagwerker allerdings, sodass es mit den Aufnahmen zur neuen EP weitergehen konnte.

Schon vorab lässt sich resümierend festhalten, dass man durchaus mit einem weinenden Auge auf die Trennung von INSAIN blicken darf, ist doch das dritte Release der Hauptstädter ein mächtiger Brocken geworden. Teuflische Töne leiten dieses Höllenmiasma mit dem Intro “Abyssum Invocatis“ ein, bevor die Jungs wie die Irrwische aufs Gaspedal treten. Nicht immer muss sich Brutal Death Metal auf einfallsloses Geröchel und kaum identifizierbares High-Speed-Geschredder beschränken, wie hier eindrucksvoll bewiesen wird. Zwar schlägt auch diese Platte einen hochfrequenten Grundtenor an, wobei allerdings die meisten Elemente songdienlich erscheinen.

Lediglich das immer gleiche Geschnauze von Sänger Louis Lafitte wirkt spätestens nach dem dritten Song reichlich ermüdend, dafür erscheint die Instrumentalfraktion in Hochglanz, unterstützt von einer blitzsauberen Produktion, die jeden Saitenanschlag und jedes Sperrfeuer hinter den Fellen prächtig akzentuiert. Zuträglich wirkt sicher auch, dass die EP mit 25 Minuten Spielzeit nicht zu lange auf die Folter spannt, sondern in einer knappen halben Stunde das komplette Potenzial nach außen feuert. Letztlich bleibt dann zugegebenermaßen nicht die Welt hängen, und doch ist “Enlightening The Unknown“ ein kurzweiliger Spaß, der in seiner Essenz an Genrekollegen wie CAEDERE erinnert.

28.02.2014
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