Inquisitor - Walpurgis - Sabbath Of Lust

Review

INQUISITOR waren eine relative kurzlebige Death-/Thrash-Kapelle aus den Niederlanden, die es von 1991 bis 1997 auf drei Demos sowie ein Album namens „Walpurgis – Sabbath Of Lust“ brachte. In diesem Jahr tat sich die Band wieder zusammen und was würde sich zur Feier besser anbieten, als dieses Event mit einem Re-Release zu bedenken? Zumal die CD-Erstpressung auf Discogs mittlerweile zu horrenden Preisen gehandelt wird…

Dieser Aufgabe nehmen sich die Landsmänner von Hammerheart Records an, die „Walpurgis – Sabbath Of Lust“ zudem auch noch die beiden ersten Demos „Blasphemous Accusations“ und „Your Pain Will Be Exquisite“ beilegen. Doch sei eine Warnung an die unbewanderten Thrash-Maniacs angebracht. Denn INQUISITOR interpretierten Thrash damals in ihrer ganz eigenen Weise. Für ein 1996er Release ist eine herrliche Old-School-Kante schon selbstredend, doch „Walpurgis – Sabbath Of Lust“ geht weit darüber hinaus. INQUISITOR zimmerten damals 11 Songs auf Plate, gegen die selbst der technische Thrash der als Vergleichsmaßstab angeführten SADUS ziemlich abstinkt. So muss es wohl klingen, wenn sich vier instrumental hochbegabte ADHS-Patienten zusammenfinden.

Weder Schießbude noch Rhythmus- noch Sologitarre scheinen jemals still zu stehen. Midtempo ist nicht, stattdessen heisst die Devise hastig, hastig, hastig. In Drei- bis Fünf-Minütern entfachen INQUISITOR nichts anderes als die akustische Apokalypse, die einen feuchten Furz auf Hörgewohnheiten gibt und sich selbst für kurzfristige Ausflüge in Grind-Gefilde nicht zu schade ist („Unholy Seeds“). Schmuckstück (oder primärer Stressfaktor, je nachdem) ist definitiv Sänger Alex Wesdijk. Der Typ deckt alle Lagen vom growligen Geschrei über Bellen bis hin zu auf die Spitze getriebenen Araya-Screams ab, verlegt sich aber vorrangig darauf, heiser zu keifen und wie am Spieß zu schreien. Wer das aushält, darf sich über ein schmuckes Stück Metal-Geschichte freuen. Alle anderen können sich die wertigen LP-Versionen aus wahlweise rotem oder schwarz-rotem Splatter-Vinyl ins Regal stellen.

23.11.2014

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