Inner Spirit - Last Beat In Sight

Review

Da fühlen sich aber welche wohl, im Fahrwasser ihrer Vorbilder zu schippern. Die Rede ist von INNER SPIRIT, deren Frontröhre Danilo sich ganz im Stile seines Vorbilds Max Cavalera für das neue Album „Last Beat In Sight“ ein komplett neues Line Up zusammenstellen musste. Aber nicht nur das weckt Assoziationen zu SOULFLY, sondern auch der Sound der Rostocker.

Natürlich darf an dieser Stelle auch SEPULTURA nicht ungenannt bleiben, und schon hat man die Vorbilder erkannt. Es wäre aber zu leicht, INNER SPIRIT als blanke Kopie abzustempeln. Dafür stellt das Quartett zu gerne ihre Wurzeln zur Schau, und diese liegen eindeutig im punkigen Hardcore. Folglich darf man sich auf eine ziemlich raue Scheibe gefasst machen, die mit ungewöhnlichen Rhythmen und SOULFLY-Klängen immer wieder für Überraschungen sorgt. Leider driften INNER SPIRIT hier und da in die Banalität ab, sobald sich die Truppe mit zahnlosen Thrash-Metal-Einflüssen begnügt, kommt das Gähnen, und auch die Verneigung vor den großen Vorbildern geht hier und da ein bisschen weit, gerade zu Beginn des Albums wähnt man sich gerne auf einem SOULFLY-Album (z.B. „New Tribe“, „Inner War“ und auch „War“). Danach allerdings zeigen die Rostocker auch ihr anderes Gesicht, „JF“ zum Beispiel bittet in rotziger Eingängigkeit zum fröhlichen Pogo. Zwar verschwindet der Groove, der den Vorbilden beinahe angeboren zu sein scheint, nie vollends, doch die deutlich eigenständigeren Wege bieten deutlich mehr Reizpunkte.

Wer also nach einer ernsthaften Alternative zu SOULFLY und SEPULTURA sucht, wird hiermit im Ansatz zumindest viel Freude haben, gerade auch, weil sich Nummern mit Hit-Potential wie „Justice“ auf die Platte geschlichen haben. „Last Beat In Sight“ lebt also von kraftvollen Riffs, Tribal-Rhythmen und einer gewissen Punk-Attitüde und ist ein ziemlich ordentliches Werk geworden, das sogar etwas mehr als Neugierde auf kommende Veröffentlichungen weckt.

15.03.2012

Chefredakteur

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