Inner Axis - Into The Storm

Review

Bisher sind die Kieler INNER AXIS, abgesehen von einem Gig mit PORTRAIT und ENFORCER und dem ein oder anderen Achtungserfolg in der lokalen Szene, ein unbeschriebenes Blatt. Das soll sich allerdings ändern und darum veröffentlichen sie jetzt auch mit “Into The Storm“ ihr Debüt-Album.

Mit dieser Veröffentlichung scheinen sie ein Ziel verfolgen zu wollen: Den guten, alten Heavy Metal wieder raus in die Welt zu tragen. Dementsprechend versuchen sie natürlich auch, dessen Tugenden wieder aufzugreifen. Am deutlichsten sieht man das sicherlich am musikalischen Material: Dieses basiert hauptsächlich auf Rhythmik und Eingängigkeit. Folgerichtig sind es auch stampfende Grooves, die diesen Silberling dominieren, aber immer wieder von fetten Double-Bass Attacken unterbrochen werden, die den Hörer aus dem Sessel pusten sollen. Auch die Riffs haben sich diesem Credo unterzuordnen und kommen knackig und unkompliziert daher. Sänger Kai passt mit seiner druckvollen, hohen und leicht rotzigen Stimme perfekt in dieses Konzept.
Diese Ansätze mögen ganz nett sein. Insgesamt ist das allerdings zu wenig. Es fehlen die Passagen, die einen aufhorchen lassen, die einen überraschen und auch mal etwas neues bieten. Hier hat das Quintett nach einiges aufzuholen.
Was hingegen nicht für sein Gesamtkonzept gilt. Denn insgesamt ist schon stimmig, was hier geboten wird. Selbstverständlich kann man sich darüber streiten ob epische Heldenverehrung wie in “The Last Stand (Of The 300)“ oder Songtitel wie “Metal On Metal“ noch zeitgemäß sind. Aber beides ist verdammt noch mal Heavy Metal in Reinkultur! Ebenso wie das knappe, aber ordentlich mit Poserfotos und reichlich Flammen aufgepeppte Booklet. Auch das gehört in der Szene zu einer CD-Veröffentlichung dazu. Ebenso wie eine gute Produktion. Im Fall von “Into The Storm“ gilt für diese allerdings das, was auch für die Songs gilt: Sie ist zwar solide, aber nicht herausragend. So klingt der Sound an manchen Stellen leider etwas blechern oder drucklos. Zwar geht das für ein Release dieser Größenordnung durchaus noch in Ordnung, ist aber unterm Strich nicht ganz zeitgemäß.

INNER AXIS werden sicherlich nie den großen Durchbruch schaffen. Aber immerhin verfügen sie über reichlich Attitüde und haben verstanden, was eine Heavy Metal-Band ausmacht. Wenn sie das auch auf der Bühne rüber bringen und dabei noch das solide Material von “Into The Storm“ präsentieren, kann man mit ihnen sicherlich eine Menge Spaß haben.