Inmoria - Invisible Wounds

Review

Manchmal kommen sie wieder, nicht nur in Stephen-King-Romanen, sondern auch im realen Leben: Nach mehr als zehn Jahren musikalisch-abstinenter Lebensweise kehrt Dan Eriksson (Ex-TAD MOROSE), der nach nur drei Jahren und einem Album der schwedischen Power-Metal-Institution TAD MOROSE 1994 aus persönlichen Gründen und musikalischen Differenzen den Rücken kehrte, ins Business zurück und gründet 2008 INMORIA. Im Gepäck befinden sich mit Christer Andersson, Tommi Karppanen und Peter Morén gleich drei weitere TAD-MOROSE-Musiker, und für den Gesang konnte niemand anderes als Charles Rytkönen (MORGANA LEFAY) verpflichtet werden, der 2002 als Gastsänger auf dem TAD MOROSE-Album „Matters Of The Dark“ beim Titelsong und „Reason Of The Ghost“ mitwirkte. So verspricht das Debütalbum „Invisible Wounds“ nichts anderes als düsteren, intensiven Power Metal im Stil von NEVERMORE und, wer hätte das gedacht, MORGANA LEFAY. Das macht sich spätestens beim Gesang bemerkbar, obwohl die Arrangements deutlich eingängiger und die Gitarrenarbeit nicht ganz so verspielt ist wie bei Rytkönens erster Band.

Auch wenn mich „Invisible Wounds“ als Gesamtwerk plagiativ stark an EVERGREY erinnert, liefern INMORIA mit „Come Insanity“ einen erstklassigen Opener ab, der mit eingespielten Samples, sakralen Keys und extrem kraftvollen, sich konstant zu duellierende Gitarren, uneingeschränkt zu überzeugen weiß und Lust auf mehr macht. Auch das hymnenhafte „As I Die“ begeistert. Leider wird dieses hohe Niveau nicht konstant gehalten, zu viele Füller geben sich die Klinke in die Hand, und wer genau hinhört, findet bereits im dritten Track („Fantasy“) einen Abklatsch des bisherigen Songverlaufs.

„Invisible Wounds“ ist ein durchwachsenes Debüt, deren düsterer Sound zwar sehr ansprechend ist, auf EVERGREYs aktuellem Album („Torn“) jedoch bereits stilgerecht perfektioniert wurde und darüberhinaus einige echte Hits zu bieten hat, die man hier vergeblich sucht, und in Bezug auf Abwechslung herzlich wenig zu bieten hat und repetativ wirkt. Neben guten Momenten, die speziell TAD MOROSE- oder MORGANA LEFAY-Fans gefallen dürften, liefern INMORIA leider auch viel Durchschnitt, der gerade in diesem Genre schon zu oft durchgekaut wurde.

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16.07.2009

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