Injustice - Melancholerie

Review

Bei Betrachten des Artworks vom ersten INJUSTICE-Longplayer, welcher auf den Namen “Melancholeric“ hört, muss ich sofort an eine drittklassige Black-Metal-Band denken. Beim Durchschauen des Infoblattes wird aber schnell klar, wohin die musikalische Reise geht. In metalcoreige Gefilde hat es die jungen Herren (Durchschnittsalter gerade einmal 20 Lenze) aus Rostock verschlagen.

HEAVEN SHALL BURN haben es vorgemacht und selbstredend braucht auch „Melancholeric“ ein klassisches Intro. Allerdings etwas zu viel des Guten. Erst nach geschlagenen 2:43 Minuten Intro-Gedudel geht es endlich los und die ersten drei Tracks machen gleich klar, welche Platten von INJUSTICE des Öfteren gehört wurden. So dürfte der letzte KILLSWITCH ENGAGE-Output ganz vorne mit dabei gewesen sein, aber auch ATREYU, MACHINE HEAD oder SOULFLY schimmern des Öfteren durch.

Harte Verse vs. melodische, clean gesungene Refrains. Das ist die Marschrichtung und die oben erwähnten KILLSWITCH ENGAGE standen sowohl beim Songaufbau, als auch beim Riffing mehr als einmal Pate. Jedoch stellt sich bereits nach drei Songs so etwas wie Langeweile ein. Oder besser gesagt, dieses hab-ich-doch-schon-irgendwo-einmal-gehört-Gefühl.

Doch dann kommt eine kleine Überraschung, denn Track Nummer fünf “Saints of the last Days“ ist erfrischend anders. Mit kleinen Death Metal-Einsprengseln, akustischen Gitarren und einer einfachen, aber äußerst griffigen Gesangslinie, die mich an alte FEAR FACTORY Tage erinnert, hebt sich dieser Song klar vom Rest ab und setzt sich hartnäckig in den Gehirnwindungen fest.

Schade nur, dass das der einzige Höhepunkt bleibt. Die übrigen Songs schwenken nämlich prompt in die vorherige Richtung zurück. Mal ein wenig mehr Metalcore, mal sind erhöhte Nu-Metal-Anteile dominierend. Selbst vor absolut deplatziertem Gerappe wird nicht zurückgeschreckt. Die immer wieder aufblitzenden Lichtblicke sind leider in der Unterzahl.
Sicherlich, schlecht ist das Ganze nicht. Die Stile werden durchaus gefällig miteinander vermengt und mit “Saints of the last Days“ ist INJUSTICE sogar ein kleiner Hit gelungen. Potenzial steckt durchaus in INJUSTICE. Eine Offenbarung ist das aber noch nicht. Deshalb reicht es hier und heute nur zu einer Platzierung im Mittelfeld!

18.05.2008

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