Wenn auf einer Albumbeschreibung „Metalcore“ steht, ist der Fall in der Regel klar: Göteborg-Melodien, ein bisschen Death Metal, ein bisschen Hardcore, beides weder konsequent noch fachkundig ineinandergeschoben, dazu trendy aufgebretzelte Menschen und ein solides Marketingkonzept. Das alles ist inzwischen so oft durchdekliniert worden, das selbst Scherze darüber zum Klischee umkippen.
Irgendjemand muss sich bei der Bewerbung von INHALE YOUR HATE hingegen ziemlich deftig vergriffen haben. Was sie selbst „Verona Hardcore“ nennen ist nämlich in der Tat nichts weiter, als eine etwas metallischere Variante des klassischen NYHC. Keine semimelodischen Death-Leads, nur schwerer, Breakdown-getragener Hardcore, der nur ganz gelegentlich in metalhaften Tempi und Riffschemata wildert. Das ziehen sie über die komplette Spielzeit von „Terrorized By Reality“ durch. Es geht nicht um Ideen oder Innovation, es geht um das Straßen-Ding. Hardcore eben. Darüber kann auch der leichte Metalanstrich des Sounds nicht hinwegtäuschen.
Wer das alles bei SICK OF IT ALL, MADBALL und soweiter nicht oft genug gehört hat, findet durch INHALTE YOUR HATE sicher zeitweise Erfrischung. Über eine halbe Stunde wird fachkundig Gegrooved, im Vergleich mit den großen Amerikanischen Brüdern fehlt es „Verona Hardcore“ aber irgendwie an authentischem Flair.
Bin ich eigentlich der einzige, dem die optische Gemeinsamkeit zwischen dem Schriftzug der Band und dem von Hatebreed auffällt? Das »Hate« ist nahezu identisch.