Ingrimm - Henkt Ihn!

Review

Mit „Henkt Ihn!“ ist nach dem Weggang von Gründungsmitglied und Frontmann Fenris im Herbst 2012 nun der neue Sänger René Brand am Mikrophon der Aufnahme, um sich zu beweisen. Nachdem Fenris das Wirken von INGRIMM wirklich stark geprägt hat, kann man zunächst anzweifeln, inwieweit René Brand diesem Erbe gerecht wird. Reichlich ungewohnt wirken seine Growls bei diesem schon bekannten Mittelalterrock auf alle Fälle. Wobei es Rock in diesem Fall nicht wirklich trifft – INGRIMM nehmen den Metal sehr ernst. Musikalisch ist die Szene recht festgefahren, es ist auf „Henkt Ihn!“ regelrecht erfrischend, wie INGRIMM es schaffen, ihren Standpunkt neben allerhand dudelsacklastigen Spielleuten als Kollegen zu bewähren, ohne zu viel Altertümlichkeit einzubringen. An manchen Stellen wirken die neuen Texte von René Brand etwas zu stereotyp und flach im Vergleich zu dem, was INGRIMM mit Gründermitglied Fenris auf den Vorgängeralben abgeliefert haben.

Auch wenn man schon aufwändigere Artworks gesehen hat – hinter der Optik verbirgt sich ein qualitativ gut eingespieltes, rundes Album. Interessante Rhythmen, ausgezeichnete Drums und eine interessant eingesetzte Violine (beispielsweise bei „Carpe Diem“) machen aus „Henkt Ihn!“ mehr als eine Mittelalterscheibe. Die Songs strotzen nur so vor Metaleinflüssen, die aggressive Grundstimmung macht Spaß beim Hören.

Fazit: Auch nach einigen personellen Turbulenzen zeigen INGRIMM klar, in welche Richtung sie ihr Schiff lenken und haben mit „Henkt Ihn!“ ein solides Album abgeliefert. Auch wenn die Stimme nicht unbedingt beim ersten Hören überzeugt, so sind die Instrumente erstklassig gespielt und zeugen von einer gekonnten Produktion. Und rein das Wortspiel des Albumtitels gibt einen Extrapunkt.

30.01.2014
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