Infringement - Alienism

Review

KURZ NOTIERT

Eine Band namens INFRINGEMENT im Internet zu suchen kann irritierend sein, da man oft auf englischsprachigen Seiten über Kopierrechtsverletzung landet. Doch davon entfernen sich die Norweger zumindest im übertragenen Sinne dahingehend, dass sie nicht wie eine schamlose Kopie anmuten. „Alienism“, das zweite Album des Quintetts aus Oslo, klingt einerseits natürlich nach den üblichen Retro-Prog-Verdächtigen, bringt dennoch eine erfrischend rockende Kante in ihren Sound hinein, die das Vergnügen von „Alienism“ frisch genug für mehrere Waschgänge gestaltet.

Dank gebührt hierfür vor allem Hans Andreas Brandal, dessen Gesang genügend rauen Rock-Soul in die Musik hineinbringt. Auch frische Ideen wie der GENTLE GIANT-artige Wechselgesang in „Triad“ und das Gepfeife später im gleichen Stück halten das sonst eher gemächlich vor sich hin trottende Album interessant genug, um ihm einen zweiten oder gar dritten Hördurchgang zu gönnen.

Wirklich aus sich raus gehen INFRINGEMENT dabei natürlich nicht und manchmal gerät „Alienism“ auch etwas zu ereignislos und Neo-Prog-artig für das eigene Wohl, aber die Platte ist dennoch sehr angenehm anzuhören, sodass man als Freund von kreativen, aber nicht zu komplexen Rock-Klängen hier seine kurzweilige Freude haben kann.

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17.12.2019

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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