Schon nach den ersten paar Takten wird mir klar, dass dies ein Album ganz nach meinem Geschmack ist. Hier mischt sich zeitgemäßer Power Metal mit progressiven Einflüssen und schafft neun spannende und abwechslungsreiche Songs, die sofort ins Ohr gehen und dort hängen bleiben. Parallelen zu BRAINSTORM und SAVATAGE werden gleichermaßen deutlich, INFINITE HORIZON schlagen in dieselbe Kerbe, die die Österreicher SERENITY in jüngster Zeit erfolgreich bearbeiten.
Textlich gibt man sich auf dem nunmehr vierten Full-Length-Album, dessen Veröffentlichung sich aus rechtlichen Gründen um rund drei Jahre verzögert hat, gesellschaftskritisch und holt zum verbalen Rundumschlag gegen Politik und Unterhaltungsindustrie aus. Dabei wirken die Formulierungen zwar treffend, jedoch manchmal etwas banal und stellen nicht gerade die Krone der Dichtkunst dar. Wirklich stören braucht man sich daran aber letztlich nicht.
Musikalisch liegt hier alles im grünen Bereich. Sonderlich innovativ und neuartig ist der Gesamtsound nicht, dafür findet man hier grundsolides Riffing und abwechslungsreiche Songstrukturen mit einer leicht progressiven Schlagseite, die nie in narzistisches Gefrickel ausartet. Ob verträumte Piano-Ballade („Under Bloodred Skies“) oder grooviger Mid-Tempo-Stampfer („Tears Over Jerusalem“), das Ganze klingt sehr rund und in sich stimmig. Und auch die Neuaufnahme des „Beyond Infinity“-Stücks „Dark Side Of The Sun“ passt hervorragend ins Bild.
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