Infinita Symphonia - A Mind's Chronicle

Review

Ich weiß, der Name INFINITA SYMPHONIA lässt Kitsch und Bombast ohne Ende erwarten und auch die Tatsache, dass die Truppe aus dem sonnigen Italien stammt wird in „einschlägigen Kreisen“ wohl nur eher geringfügige euphorische Reaktionen auslösen.

Doch man tut diesem Quintett aus Rom unrecht, wenn man nur diese Schublade öffnet, denn der Fünfer hat wesentlich mehr zu bieten als nur Klischees und verdient es sehr wohl angehört zu werden. Die Burschen offerieren nämlich ein abwechslungsreiches, wie spannendes Konzeptalbum, das sich mehr als nur hören lässt, auch wenn so manche Instrumentalpassagen, Ein- und Überleitungen (wie zum Beispiel das nie enden wollende „Intro(verted)“ sehr wohl sämtliche Klischees erfüllen und Vorbehalte rechtfertigen.

Als Basis tischen die Römer, die bislang bloß mit einem in Eigenregie aufgelegten Album namens „Into The Symphonia“ in Erscheinung getreten sind, progressiven Metal der „klassischen“ Bauweise. Will sagen, DREAM THEATER als Paten sind hier ebenso zu vernehmen, wie die frühen SYMPHONY X, aber auch das Werk ihrer Landsleute von LABYRINTH scheint durchaus Eindruck auf die fünf jungen Musiker gehabt zu haben.

Auch hinsichtlich der Arrangements geht das Album in Ordnung, was die symphonischen Anteile betrifft, hält man sich sogar überraschwenderweise zurück, so dass hier zumeist doch eine gewisse Portion Heftigkeit zu vernehmen ist. Hervorzuheben gilt es für mich vor allem Sänger Luca Micioni, denn dieser Knabe scheint ein wahrlich großes Talent zu sein, dem es zuzutrauen ist, eines Tages zusammen mit Roberto Tiranti und Fabio Lione (der für „A Mind’s Chronicle“ ebenso als Gastsänger verpflichtet werden konnte, wie Tim Owens) genannt zu werden, wenn von den ganz großen seiner Zunft in der Heimat die Rede ist.

Neben überaus imposanter Standfestigkeit in extremsten Höhenlagen lässt uns Luca mitunter gar vernehmen, dass er auch seinen „Bruce“ perfekt beherrscht und darüber hinaus erweist sich der Knabe auch als herzhaft aggressiver Shouter. Eine mehr als nur respektable Leistung des Frontmannes, der auch sehr viel zur jeweiligen Atmosphäre der Tracks beizutragen versteht.

Wie schon kurz angedeutet, ist den Italienern aber leider noch nicht alles gelungen. Vor allem in so manchen instrumentalen Überleitungen wirken die Tracks geradezu künstlich aufgeblasen und in die Länge gezogen. Für mein Dafürhalten wäre ein Spur weniger an bombastischen Zutaten diesbezüglich ausreichend gewesen, ein fokussiertes Vorgehen hätte die Nummern homogener und kompakter klingen lassen.

Dadurch wäre für die Gesamterscheinung zwar noch einiges mehr herauszuholen gewesen, in Summe überwiegt aber ohnehin der positive Eindruck, denn an der spielerischen Klasse, wie auch an der Sangesdarbietung gibt es hier definitiv nichts zu meckern.

20.06.2011
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