INFINIGHT amalgamieren Power mit hurtig-melodiösem Thrash Metal, konglomerieren Kehrreim-Noblesse mit immanenter Songwriting-Brillanz und evozieren Reminiszenzen an NEVERMORE, welche in nahezu jedem Song omnipräsent bleiben. Hierbei werden approximativ SYMPHORCE und BRAINSTORM referenziert und episodisch konsistent hybridisiert.
Yeah! Aber man muss sich nicht zu einer jeden Kapelle, die imstande ist, mehr als vier Töne zu spielen im Pubertärmodus pseudo-intellektuellen Geschwurbels auslassen. Denn die fünf Herren zocken ganz einfach vielschichtigen Power Metal mit leichtem Thrash-Einschlag. Zudem verzichten sie auf chromatische Riffs und kristalline Strukturen, somit entfällt also schon mal der ganze Farbenspiel-trifft-Geologie-Analogie-Scheiß!
Nachdem das geklärt ist, sollte an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass “Like Puppets“ erst mal viel Spaß macht. Gut, man hört sich stellenweise ganz arg nach NEVERMORE an, aber das ist ja bei Weitem nicht die schlechteste Truppe, von der man sich inspirieren lassen kann. Überdies ist es sehr begrüßenswert, dass die Saarländer auf die manchmal triefende Weinerlichkeit von Seattle finest verzichten! Wenigstens mit “Media Serpent“ machen INFINIGHT klar, dass sie zumindest BRAINSTORM in Anbetracht deren eher bescheidenen beiden letzten Outputs in die Tasche stecken können, was überzeugende und eingängige Refrains angeht. Dazu kommen hin und wieder Verweise auf Bands wie ANTITHESIS und KINGCROW. Die Abwechslung wird also ganz groß geschrieben.
Leider entpuppen (Entpuppen! Haha! Verstehste! Puppen! Haha! Brüller!) sich ein paar der Songs aufgrund zahnloser Riffs, verstolperten Songwritings, allzu langatmiger Passagen und wenig überzeugender Melodien als verhältnismäßig zäh und belanglos. Am besten sind die Jungs immer dann, wenn sie anstatt lustlos aufs Gas zu treten (geht beim flotteren “Saviour Demon“ wegen akuter Kraftlosigkeit nämlich ins Beinkleid), immer mal auf die Bremse steigen und dann einen der einprägsamen Refrains präsentieren. So gerät gerade die Quasi-Ballade “To All The Fallen Heroes“ überzeugend. Aber auch einige der schnelleren Nummern wie etwa “Here To Conquer“ versprühen ausreichend Charme, um den Fünfer deutlich über den Durchschnitt zu heben. Der moderne Stampfer “Godforsaken“ hätte in ähnlicher Form dann auch gut auf SYMPHORCEs “Godspeed“ gepasst. Klasse Nummer!
Fans der vorgenannten Formationen sei die Scheibe nachdrücklich ans Herz gelegt, da auf “Like Puppets“ eben für jeden was dabei ist. Was noch fehlt, ist ein Schuss mehr Persönlichkeit, ein wenig mehr Eigenständigkeit. Können INFINIGHT das Geforderte beim nächsten Longplayer nachlegen, sollten Sie mühelos in der Lage sein, sich mit anderen Bands gleicher Größenordnung wie etwa RA’S DAWN zu messen… Pollices hoch!
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