Infestus - ExIst

Review

Galerie mit 8 Bildern: Infestus - Dark Easter Metal Meeting 2019

INFESTUS‘ letzter Output „Chroniken Des Ablebens“ wurde mir bereits kurz nach seiner Veröffentlichung vor gut zweieinhalb Jahren empfohlen. Doch es hat gedauert, erst vor kurzem kam ich in den Genuss dieses wirklich intensiven Albums, ein Glück, denn jetzt landete direkt der Nachfolger, das nunmehr dritte Album „ExIst“ in meinem Briefkasten.

Andras, der inzwischen ganz allein für INFESTUS zuständig ist, hat sich vom Abgang seines letzten verbliebenen Mitsreiters Dagon scheinbar nicht beeindrucken lassen. „ExIst“ ist eine logische Fortführung der „Chroniken Des Ablebens“ mit einigen Verfeinerung in Detailfragen und etwas mehr Vielseitigkeit. Ansonsten ist es bei ausladenden, aber nicht unerträglich langen Stücken geblieben und auch bei der Intensität fällt „ExIst“ zum Vorgänger nicht ab. Aber Andras scheint noch ein bisschen mehr Dynamik in die Songs gebracht zu haben, sodass sich ruhigere Momente auch mal problemlos an wuchtige und rasante Parts anschließen und umgekehrt. Das, was INFESTUS aber wieder ausmacht, sind eben die Details, die sich in hintergründigen Melodien bemerkbar machen und den Songs etwas Unheilvolles, aber auch Melancholisches verpassen. Dass der Abgang von Dagon kein großer Verlust ist, merkt man auch bei der Emotionalität, die die Vocals ausstrahlen, es wird geschrien, gekeift, geknurrt, und das in Tonlagen, die von wütend bis verzweifelt ziemlich viel Negatives auszudrücken vermögen, sehr stark! Allein Songs, wie das machtvolle „Darkness Blazing In The Flame Of Fire“ oder das gar verträumt beginnende und immer mehr an Fahrt aufnehmende  „Der Blick Hinaus“ würden „ExIst“ lohnenswert machen.

Das ist aber längst nicht alles, schließlich bietet INFESTUS sieben wirklich starke Stücke auf, deren einziges Manko im teils etwas schwachen Schlagzeugsound liegt. Ansonsten kann man nicht anders, als „ExIst“ zu loben. Der etwas depressiv angehauchte Black Metal bleibt spannend, überzeugend und durchgehend dunkel, das klappt sogar ganz ohne Post Rock Elemnte und das erscheint einem fast selten in letzter Zeit. Hut ab!

05.05.2011

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