Infestus - Chroniken Des Ablebens

Review

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Seit ihrem letzten Lebenszeichen, einer Split-CD mit LOST LIFE, hat sich bei den Schwarzmetallern von INFESTUS einiges getan, denn mit dem Abgang von Gitarrist Harbarth agiert die Band nur noch als Duo. Die verbliebenen Mitglieder Dagon (Vocals) und Andras, der seitdem für die komplette Instrumentierung verantwortlich ist, haben die vergangenen zwei Jahre aber offenbar gut genutzt, denn ihr neues Album „Chroniken des Ablebens“ ist ihr bislang komplettestes Werk.

Die sieben teilweise überlangen Songs auf „Chroniken des Ablebens“ wurden in die drei Unterkapitel „Into Unexistence“, „Disunion“ und „Exitus“ aufgeteilt, ein Hinweis auf den thematischen Zusammenhang aller Stücke. Daneben steht aber auch der Ansatz, alle Stücke auf „Chroniken des Ablebens“ in einen musikalischen Zusammenhang zu setzen: INFESTUS versuchen, so atmosphärische Musik wie möglich zu kreieren. Demnach rückt die Instrumentierung der Songs deutlich in den Hintergrund – sie folgt den Erfordernissen der Songs, nicht umgekehrt. Dabei nimmt das Duo auch schon mal Längen in Kauf, wie z.B. im Intro „Sterbend“, das hauptsächlich auf einem auf der Gitarre gespielten Thema besteht, oder im Mittelteil von „Entfesselt – Der Todestrieb“. Stücke wie „Entering Eternal Oblivion“ oder „Des Untergangs Untertan“ hingegen sind spannender aufgebaut durch ein geschicktes Wechselspiel von Blastbeats, akustischen Einsprengseln und halbmelodischen Passagen. Und im Mittelteil von „Willinglessly Anticipating Death“ evozieren sparsem eingesetzte Leads sogar Momente der Erhabenheit.

Erwähnenswert ist, dass INFESTUS komplett auf Keyboards verzichten. Sie kreieren eine kalte, unwirtliche Atmosphäre vor allen Dingen durch Halleffekte, die besonders in den ruhigeren Passagen zur Geltung kommen. Überhaupt ist der Sound auf „Chroniken des Ablebens“ sehr angenehm, da INFESTUS großen Wert auf eine ausgewogene Gewichtung der Instrumente gelegt haben. Insgesamt gefällt mir „Chroniken des Ablebens“ dank seiner Geschlossenheit und trotz der manchmal vorhandenen Längen ausgesprochen gut. Das gelungene Artwork soll an dieser Stelle ebenso wenig totgeschwiegen werden, wie die Tatsache, dass die „Chroniken des Ablebens“ offensichtlich mit einem Hidden Track aufwarten – der, das sei nur beiläufig erwähnt, recht melodiös und hymnisch ist.

17.09.2008

- Dreaming in Red -

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