Im Jahre des Herrn 2003 entschlossen sich vier spanische Landsleute unter dem Namen INFERNOISE eine EP mit dem Titel „Hellrider“ aufzunehmen. Ganze fünf Jahre später, um genau zu sagen jetzt, gehen sie eine Stufe weiter und schieben ein Langspiel-Scheibchen nach. In Spanien scheint das Kettensägen-Massaker noch nicht ganz vorüber zu sein, daher auch der passende Titel „The Chainsaw’s Law“. Entsprechend böse schauend, oder tätowiert, oder beides, geben sich die vier Musiker. Auf diesem Album gibt es zehn Tracks., drei davon waren auf der „Hellrider“ EP. Jetzt stellt sich die Frage, war das eine etwas verfrühte Single-Auskopplung? Oder gesparte Arbeit für den Longplayer? Wie dem auch sei, freie Bahn für die Toreros, schließlich sind sie keine unbeschriebenen Blätter mehr. Auftritte mit TYPE O NEGATIVE oder auch Referenzen auf dem nordamerikanischen Kontinent lassen aufhorchen.
Mit „Hellrider“, einem der drei besagten Songs, eröffnen INFERNOISE das Feuerwerk der spanischen Volksmusik. Moment, halt! Ich dachte PANTERA gibt es nicht mehr? Haben die unter falschem Namen und verbleibender Besetzung eine neues Album aufgenommen? Ist Phil Anselmo Spanier? Spielt Zakk Wylde da auch mit? Was ist hier überhaupt los?
Es gab mal eine dubios-gecoverte Version von „Stairway To Heaven“. Unwissende hielten dies für das Original und waren hin und weg. Ich verwette meinen PANTERA-Patch, dass der gemeine neu hinzugekommene Metaller die schneidend scharfe Stimme von Rown Houland super geil findet, den ultimativen Groove bei „Snakebite“ für verschärft und das Neckbreaker-Riffing bei „I’m The Motor“, was hin und wieder stark an „Walk“ erinnert, als sensationell anerkennt. Aber wer zur Hölle sind PANTERA? Nun, im Grunde genommen treffen all die Attribute auf INFERNOISE zu, wenn es diese Sache mit den Südstaaten-Amis nicht gäbe.
Bei „Rebel On The Way“ vereinen sie die ruhigeren Stärken des großen Vorbilds im Sinne von „Cemetary Gates“ mit einem Schuss BLACK LABEL SOCIETY, der auch bei den meisten anderen Tracks hinzu gegossen wird. Apropos „Cemetary Gates“, den Song haben sie als Cover-Version auf ihrer Myspace-Seite in Video-Form gepostet, entsprechend machen sie keinen Hehl aus ihrem Haupteinfluss. „All My Rage“ stellt definitiv den härtesten und für meine Begriffe auch einen der stärksten Songs der Platte dar. Genau so stark, wenn auch nicht so brutal, ist „The Chainsaw’s Law“, welcher sogar den Whisky im Bar-Regal mitgrooven lässt.
Das ist alles geil und wunderbar, aber die unglaubliche Ähnlichkeit mit oben genannten Truppen lässt einen zögern. Wer auf das abfährt und nicht genug Musik, inklusive Gesang im diesem Stil bekommen kann, dem ist INFERNOISE absolut zu empfehlen. Man könnte sie ohne Weiteres als herausragende PANTERA-Cover-Band bezeichnen, die kaum covert und viel selbst schreibt.
Den Innovationspreis aus Baden-Württemberg kann ich auf Grund oben genannter Punkte an dieser Stelle nicht vergeben, lobe allerdings die gut gemachte Arbeit.
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