Infernal Execrator - Antichrist Execration

Review

Pulverised Records – bekannt für ihren guten Geschmack und einen guten Riecher für talentierte Bands. Eines der neuesten Pferde im Stall des Labels aus Singapur sind INFERNAL EXECRATOR.
Der ebenfalls aus Singapur stammenden Band wird aber schätzungsweise keine Kariere wie ihren alten Labelkollegen AMON AMARTH (die auch mit einer MCD auf Pulverised starteten) vergönnt sein. Vermutlich wollen sie das auch gar nicht. Das Trio schreddert mit seinem rohen Black Metal nämlich durch die tiefsten Untergrundgefilde. Und Ausverkauf geht ja bekanntlich gar nicht, weil untrue.

Musikalisch geht es auf „Antichrist Execration“ wie gesagt sehr traditionell zu. Auf den Spuren von Bands wie MARDUK und vor allem IMMORTAL interpretieren die Asiaten ihre musikalische Vorstellung von Hass, Chaos und Blasphemie. Und das hört sich dann auch genau so spannend und innovativ an, wie es sich liest. Ihre gotteslästerlichen Hymnen tragen INFERNAL EXECRATOR zumeist im absoluten Up-Tempo-Modus vor, wobei man Hellgrinder am Schlagzeuger ein Lob aussprechen muss. Ohne seine rasenden Attacken würde sich „Antichrist Execration“ nämlich nicht besonders von den ersten Aufnahmen einer Schülerband unterscheiden.
Die rohe, dem Stil angemessene Produktion ist dabei nicht das Schlimmste. Es ist vielmehr das nichtssagende Songwriting, welches diese MCD entbehrlich macht. Mehr oder weniger einfallslos werden frühe IMMORTAL kopiert, was Bandchef Lord Ashir durch seinen sehr an Abbath angelehnten Gesangsstil noch auf die Spitze treibt. Dabei gelingt es dem Trio aber zu keiner Zeit, auch nur annähernd die Klasse der skandinavischen Vorbilder zu erreichen.

Um auf den Punkt zu kommen: Jeder geneigte Hörer wird die Referenzplatten sowieso sein Eigen nennen und kann sich „Antichrist Execration“ deshalb getrost sparen. Vor 15 Jahren hätten INFERNAL EXECRATOR (im Schatten der wirklich wichtigen Bands) vielleicht noch Aufsehen erregen können. Doch der Markt ist gesättigt und der Zug abgefahren. Wer diese Musik heute hören will, geht an den Plattenschrank und greift zum Original.

20.07.2008
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