Infernal Death - Triumph Of Darkness

Review

Mehr als drei Jahre muss es mittlerweile her sein, da standen vier junge Kerle in mit SLAYER-, SODOM- und BATHORY-Aufnähern verzierten Kutten und SARCOPHAGO-Shirts, eng anliegenden Jeans im 80er-Jahre-Stil und schwarz umrahmten Augen im Oberhausener Helvete auf der Bühne und verzückten mit ihrem räudigen und beseelten Old School Black/Thrash Metal die anwesende Meute. Gegenwärtig, nach fünfjährigem Bestehen und drei Demo-Veröffentlichungen, darf man gespannt sein, ob INFERNÄL DEATH sich den Geist der Anfänge auch auf ihre (Demo-)EP „Triumph Of Darkness“ herüber retten konnten.

Gleich das titelgebende Eröffnungsstück gibt die Antwort: Jawohl! Die Kölner rotzen ihren schwarzen Thrash Metal schnell, kompromisslos und motiviert bis in die Haarspitzen heraus, bleiben dabei immer locker und ansteckend-rockig, erinnern an DESASTER zu deren besten Zeiten („A Touch Of Medieval Darkness“ und „Hellfire’s Dominion“) und sind dabei fast genauso gut. Das ist Musik, die aus dem Inneren kommt und keine 57 Tage im Studio inklusive Hochglanzplastikproduktion benötigt – keine Sorge, der Sound der EP ist durchaus ordentlich. Man spürt das Herzblut in jeder Note, jedem Beckenschlag und jeder von I.S. herausgekreischten Silbe. Es gibt die geliebten „Aaahs“, „Uuhhs“ und „Aaaaaarrghhhs“ en masse, aber zur Abwechslung auch ein paar kurze gesprochene Passagen, die mal verfremdet, mal in beschwörendem Tonfall daherkommen – man lausche nur „I Deny“, dem vielleicht stärksten Stück der 24-minütigen Scheibe. Aber auch die übrigen Lieder überzeugen: Das treibende „Eclipse The Sun“ erscheint mit wütend-heiserem Doppelgesang besonders angriffslustig und das am Ende platzierte „Death’s Domination (Life’s Liberation)“ verwandelt sich nach anfänglichem Geknüppel in der zweiten Hälfte in einen schwer groovenden Stampfer.

Es ist nicht so, dass „Triumph Of Darkness“ mit kompositorischen Göttergaben oder Jahrhundertriffs aufwarten würde, doch die vier gutklassigen, knackig-ruppigen Attacken nehmen schlicht und einfach durch ihre ungezügelte Leidenschaft für sich ein – da ist auf der Enthusiasmus-Skala kaum Luft mehr nach oben. INFERNÄL DEATH klingen so unverbraucht wie ein Frischkäse, der morgen erst in noch flüssiger Form aus dem Euter gemolken wird. Kaum verständlich, dass sich bisher noch keine Plattenfirma angeschickt hat, dieser sympathischen wilden Horde eine Heimat zu bieten und ein etwaiges erstes offizielles Langeisen herauszubringen. Um mit den Worten eines englischen Musikers zu schließen: „That’s The Spirit!“

16.09.2011

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1 Kommentar zu Infernal Death - Triumph Of Darkness

  1. Lutz sagt:

    Verstehe ehrlich gesagt nicht, warum so eine Scheibe 7pkt bekommt. Es ist gerumpelt, die Riffs und das Drumming sind unendlich fad. Ich verstehe diesen Hype nicht in der Szene. Oder was daran schön ist, wenn etwas rau, schlecht und stümperhaft eingespielt ist. Aber naja, das ist wohl Geschmackssache und „Spirit“. Da soll jeder für sich selbst entscheiden ob man dann nicht lieber alte Kapellen hört, die das vor 20-30 Jahren schon deutlich besser gemacht haben…