Infernal Curse - The End Upon Us

Review

INFERNAL CURSE ist unlängst die Ehre zuteil geworden in Fenriz´ (DARKTHRONE) Metalblog „Band of the Week“ zur Band der Woche gekürt zu werden. Was Herrn Fenriz genauere Beweggründe waren, ausgerechnet diese Band auszuwählen, bleibt bei der Lobesansprache dann aber doch eher nebulös: Erwähnt wird lediglich der abgründige Sound der Truppe und die VON-artige Gesangsstimme. Beides kann man so unterschreiben – doch sagt dies grundsätzlich erstmal wenig über die musikalische Qualität der zwanzig Minuten langen EP „The End Upon Us“ aus.

Womöglich ist Fenriz´ Kür auch von einem gewissen Charme des urwüchsigen, untergrundigen und obskur-exotischen beeinflusst, gräbt er doch gern einmal die absonderlichsten Kapellen aus den entlegensten Winkeln der Welt aus (z.B. VERBERIS aus Neuseeland), was in vielen Fällen zwar interessant und bemerkenswert ist, aber grundsätzlich doch wenig zum ständigen Anhören in der heimischen Musikanlagen einlädt. Das ist ein bisschen wie Discovery-Channel für Metaller – jeder Zuschauer bewundert das gefundene Nashorn, muss aber selber keines in der Bude stehen haben.

Wie dem auch sei:  INFERNAL CURSE kommen aus Argentinien (und bringen damit schonmal einen gewissen Exotenbonus mit) und klingen tatsächlich ziemlich roh.  Dazu passend spielen sie noch richtig schwarzen Death Metal (oder deathigen Black Metal, je nach Lesart) der Marke VON oder ARCHGOAT. Das macht das Trio auch ganz ordentlich, aber irgendwie auch ein bisschen austauschbar und gesichtslos. Auffällig wird dies bei der auf der Scheibe enthalten Coverversion „La Diosa Del Averno“, die im Original von den Peruanern HADEZ stammt – allerdings von INFERNAL CURSE gecovert kaum anders klingt. Ein nettes Tribut, mehr nicht. Bleiben noch drei andere Songs auf  „The End Upon Us“, um mit der EP ein Ausrufezeichen zu setzen. Bei „Waters Of Phlegthon“, dem zweiten der drei Songs klappt das auch ganz ordentlich, nämlich immer dann, wenn man sich auf schleppende HELLHAMMER-Parts zurückzieht, wie am Anfang der Sechs-Minuten-Nummer. Der Titeltrack „The End Upon Us“ kann das natürlich alles auch – und liefert noch ein nettes und eingroovendes Intro mit. Und auch der Drittling „Lascivious Malevolence“ funktioniert nach diesem Rezept – langsames Warmspielen und dann ordentlich loslegen. Aber leider gilt in allen Fällen: Wird erstmal richtig losgeholzt ist die Magie schnell wieder verflogen.

Ein paar Überraschungsmomente und das eine oder andere Alleinstellungsmerkmal täten“ The End Upon Us“ sicherlich ganz gut, so kommt  zum Abendbrot ein etwas fader und ungewürzter Hassbrocken auf den Tisch.

06.05.2014

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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