Infernal Curse - Apocalipsis

Review

INFERNAL CURSE aus Argentinien sind keine Neulinge mehr in der Szene, und doch hat es trotz eines Albums und diverser EPs nicht zu allzu viel Bekanntschaft auf dieser Seite des Atlantiks gereicht. Das könnte sich nun ändern, denn nachdem das deutsche Szenelabel Iron Bonehead Productions sich bereits 2014 der EP „The End Upon Us“ angenommen hatte, kommt nun auch das neue, zweite Album „Apocalipsis“ über IBP zu uns. (Zumindest in der Vinylversion, die CD ist im Januar bereits via Kill Yourself Productions erschienen.)

Darauf zocken INFERNAL CURSE wie von ihnen gewohnt finsteren War Metal, dessen Riffs gerne an TRUPPENSTURM erinnern, während das Trio aus Buenos Aires jedoch sowohl strukturell als auch in Sachen Tempo abwechslungsreicher als die Nordrhein-Westfalen metzelt. Böse Zungen behauptet jetzt, dass „Apocalipsis“ damit folgerichtig auch weniger konsequent klingen müssten als die großen Namen des War Metals, doch weit gefehlt: INFERNAL CURSE gehen auf ihrem zweiten Album derart wuchtig und kompromisslos zur Sache, dass es Fans von Bands wie eben TRUPPENSTURM oder auch BLASPHEMY eine wahre Freude sein wird.

Damit vollbringen die argentinischen Herren das Kunststück, diesem relativ limitierten Subgenre zwischen Black und Death Metal durch ihre eigenständige Herangehensweise doch noch etwas Neues abzutrotzen, obwohl man natürlich genau hinhören muss, um diese Details zu erkennen. Denn „Apocalipsis“ klingt keineswegs sauber produziert, sondern, wie es sich gehört, sumpfig, ohrenfeindlich und mächtig aggressiv. Das wichtigste jedoch: INFERNAL CURSE haben es geschafft, sieben richtig fette Songs zu schreiben, von denen jeder für sich stehen kann und mächtig in die Magengrube kloppt. Trotzdem klingt ihr zweites Album wie aus einem Guss, „Apocalipsis“ ist von einer jederzeit hör- und spürbaren Atmosphäre durchzogen.

Damit ist „Apocalipsis“ von INFERNAL CURSE ein Album, das Freunde der oben genannten Bands definitiv auf dem Schirm haben sollten. Auch wenn BLACK WITCHERY oder REVENGE letztlich noch rumpeliger, TRUPPENSTURM noch kompromissloser und BLASPHEMY noch unbändiger klingen mögen – INFERNAL CURSE können es qualitativ ohne Probleme mit diesen Bands aufnehmen, denn während die meisten anderen Truppen des Subgenres die großen Namen lediglich (oft gut, manchmal schlecht) nachspielen, haben die Argentinier noch ihre eigene Nische gefunden. Schöne Sache.

18.02.2016

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