Infamovs - Under The Seals Of Death

Review

Aus Chile weht ein pestilenzialischer Wind herüber: INFAMOVS erheben sich, um mit ihrem Full-Length-Debüt „Under The Seals Of Death“ der alten Ordnung des Death Metal Tribut zu zollen. Und natürlich hat man das V im Bandnamen gewählt, um möglichst brvtal zu klingen. Witzig ist hier, dass man bei der Trackliste nicht ganz konsistent gewesen ist. Nur ausgewählten, brvtal klingenden Worten wie „Blasphemovs“ hat man das V-Makeover verpasst. Dennoch tummeln sich ausreichend Us darin, die man locker ebenfalls hätte ummünzen können. Aber sei’s drum.

INFAMOVS haben noch massig faulige Luft nach oben

INFAMOVS bedienen sich wie gesagt der alten Schule des Death Metal und lassen diese in einem herrlich schmuddeligen Sound gedeihen. Wir bekommen verrottetes Geknüppel serviert, das eine geradezu primitive Ästhetik inne hat. Die Rhythmen des dem Intro folgenden „Dawn Of The Black Dance“ wechseln durchgehend. Die Schläge erfolgen mal regulär, mal triolisch, dazu wird das Tempo regelmäßig variiert. Der Ansatz hat schon was für sich. Mit friedhofstauglichen Melodien ist man dabei gar nicht mal so sparsam, zumal der Track vor allem im Mittelteil merklich an Dramatik gewinnt. Dazu grunzt, gurgelt und kotzt sich Sänger F.U. aus wie ein Dämon. Und die rohe Produktion unterstreicht natürlich die Friedhofsästhetik hervorragend.

Leider hapert es im weiteren Verlauf beim Songwriting, denn nahezu jeder Track, der nicht das Intro oder das stimmungsvolle „Interlude“ ist, könnte ein weniger melodisches Cover von „Dawn Of The Black Dance“ sein, denn mit Ideen sind die Chilenen dann doch sparsam gewesen. Hier hat die Band offenkundig noch die meiste Luft nach oben. Primitiver Death Metal hin oder her, aber etwas mehr dürfen sich die Tracks schon unterscheiden. Das ist schon ein ärgerliches Manko, denn die Band hat einen großartigen, madigen und erfrischend nah am Prog-Death gebauten Old-School-Sound. Dessen Beschaffenheit macht diesen Umstand andererseits zumindest etwas verzeihlich. Entsprechend wird der ursprüngliche Death Metal natürlich bei Jüngern der alten Schule bestens ankommen. Unter der Oberfläche darf es das nächste Mal aber mehr Substanz sein.

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13.01.2017

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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