Inexorable - Deathlands

Review

War ja klar. Die heimlichen Hintergedanken an ein Götteralbum einer Institution namens ANGEL CORPSE, welche sich beim Lesen des Bandnamens INEXORABLE auftaten, sollten natürlich in keiner Weise erfüllt werden. Aber gut, selber schuld, wer sich an solch hirnrissigen, ungerechtfertigten Verbindungen aufhängt, die absolut aus der Luft gegriffen sind. So musste ich für die mir vorliegende EP Lehrgeld, naja, zumindest Spiel-Lehrgeld bezahlen. Denn so plakativ der Titel ist, so programmatisch ist er auch ausgefallen, wenngleich sich “Deathlands” in Anbetracht des rund 20-Minütigen Silberlings eher mit “Ödland” übersetzen ließe.

Denn hier handelt es sich augenscheinlich um Death Metal, der nicht gerade freundlich und kompromissbereit klingt, dem jedoch für meine Begriffe eindeutig Herz und Seele fehlt. Stumpfes, runtergestimmtes Gitarrengeschredder (gelegentliche Slam-Parts und kraftlose Melodieläufe ausgenommen) paart sich mit meist wütenden, ordentlich gespielten Drums und einer Grunzkeife, die man bereits andernorts zigmal vernommen hat. INEXORABLE scheinen dabei durchaus bemüht, ein bisschen Mut zur Verspieltheit zu beweisen, und garnieren den Rohkost-Death-Metal mit gelegentlichen Ausflügen in technischere Gefilde und vertracktere Parts. Im Großen und Ganzen bleibt die Mischung allerdings, eben aufgrund der fehlenden Durchschlagskraft und dem “Kenn Ich Schon”-Effekts eher unspektakulär. Klar, Die Band geht alles andere als dilletantisch vor, und besonders die Rhythmusfraktion wirkt äußerst tight und um blastenden Groove (ja, so was gibt es tatsächlich) bemüht.

Das reicht allerdings bei einem von 0815-Kost überschwemmten Genre wie dem Todesblei leider nicht aus, um bleibenden Eindruck in der hiesigen Metallandschaft zu hinterlassen. Pluspunkte gibt es dennoch für die doch sehr fette und irgendwie trotzdem obskur wirkende Produktion sowie die technische Präsentation der mageren Songs. Auch die leider sehr seltenen Ausflüge in den Thrash Metal lassen zumindest halbwegs aufhorchen, sodass hier zu guter Letzt noch eine Durchschnittsnote gezückt werden kann.

07.10.2008
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