Inexacta - Previous Trick Us

Review

Ob sich hier ein Prothesenhersteller ein zweites Arschloch dran freuen würde? Bestimmt sogar, denn die Platte hat weder Hand noch Fuß. Stellt sich nur die Frage, wie sie bar jeder Extremität dennoch den Weg zum Rezensenten gefunden hat. Ist sicher levitiert, transloziert, gebeamt… geflogen…

Schön, dass sie auch gleich wieder aus dem Player-Schacht zum Take-Off antreten kann, denn hier regieren Belanglosigkeit mit schierer Langeweile in Koalition. Wer auf aufgewärmte SEPULTURA, wiederverwerteten SLAYER-Sound, verworfene MACHINE HEAD-Riffs und schlechte PANTERA-Ideen steht, kann aber völlig bedenkenlos zugreifen und sich gepflegte fünfzig Minuten im Marathongähnen selbst übertreffen. Welch’ Öde…

Weder kommen die Jungs aus Chile auf den Punkt, noch sind auf „Previous Trick Us“ wirklich nachhaltige Hooks vorhanden. Besonders ätzend: das Instrumental, welches dem Rausschmeißer vorausgeht. Boach… soviel Kaffee hat man ja gar nicht im Haus, um diesem Langweiler begegnen zu können. Nicht, dass ein falscher Eindruck entsteht: Die dargebotenen Grooves sind in der Tat tödlich… tödlich langweilig. Wer das über die ganze Distanz durchhält, kann wohl auch auf Nachtwache. Dazu dieses SEPU-Maxe-Geshoute in den anderen Songs… es muss ja keiner auf Teufel komm raus originell sein, aber wieso meinen so viele Fronter aus Südamerika, sie müssten sich alle wie unser Maxe anhören?
Eigentlich schade, dass die gesamte Platte an diesem dahinplätschernden und auch sehr austauschbaren Songwriting und den Gummiband-Riffs krankt, denn technisch ist man auf der Höhe und alles andere als „inexakt“. Auch die Produktion muss sich wahrlich nicht hinter jedem Baum verstecken. Leider verpufft die Wirkung des Materials aber zu einem Großteil auch aufgrund der Tatsache, dass man sich nahezu durchgehend im äußerst gemächlich gehaltenen Midtempo bewegt.

Hier müssen demnächst die bereits hin und wieder aufblitzenden Riffs der anständigen Güteklasse verstärkt zum Einsatz kommen, das Tempo ab und an angezogen und der Shouter variabler werden, um einen Nachfolger einzuspielen, der auch Spaß macht. Bis dahin sollte der Mucke des Vierers aber gewiss die ein oder andere Hand nachgewachsen sein, schließlich sind eine Handvoll der manisch-hypnotischen Grooves ja durchaus gelungen…

19.10.2007

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