Inevitable End - The Oculus

Review

Mit “The Oculus“ sind INEVITABLE END aus den schönen Vereinigten Staaten wieder zurück auf dem Court. Obwohl halt! Ernstzunehmende Informationsquellen ordnen die Truppe im schwedischen Alingsås ein, was sich allerdings mit der Art und Weise der musikalischen Darbietung der Jungs an allen Ecken und Enden beißt. Der Band aus dem Relapse-Stall kann man wirklich vielerlei Einflüsse anhängen, doch skandinavisch, gar schwedisch klingt hier aber auch rein gar nichts. Stattdessen siedelt sich der Vierer irgendwo zwischen moderner US-Brutalität a la ORIGIN und Mathcore-Wahnsinn in Richtung von WAR FROM A HARLOTS MOUTH ein.

Wahnsinn ist das Stichwort für das zweite Album dieser abgespacten Kapelle, die wahrhaftig alles dafür tut, den Hörer merklich verändert zurückzulassen. Wenn man in der Folge den Mund zum Essen nicht mehr öffnen braucht, dann liegt das nicht zwangsweise daran, dass man die Kinnlade vor lauter Staunen nicht mehr rauf bekommt, sondern in wahrscheinlicherer Aussicht eher daran, dass die energiediebischen INEVITABLE END gnadenlos im Stammhirn angegriffen haben. Auch nur halbwegs transparente Songstrukturen sind hier absolute Fehlanzeige, stattdessen schreien, beißen und kratzen sich die Schweden durch ihren instrumentierten Drogentrip.

Den qualitativen Unterschied zu anderen Bands hirnverbranntester Art machen die kleinen, aber ganz zentralen Aha-Momente, die auf “The Oculus“ leider ausbleiben. Musikalisch mehr als grundsolide, mal jazzig dann wieder brutal todesmetallisch, machen INEVITABLE END einen teilweise durchaus beeindruckenden Job, schaffen es allerdings nur ganz selten ihre zelebrierte Euphorie auf den Hörer überschwappen zu lassen. Das lässt diesen mangels entsprechender Bindung zur Musik leider zu oft abschalten, sodass im Hinblick auf das Erstwerk der Gruppe eine gewisse Stagnation zu vermelden ist.

18.05.2011
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