Indukti - Idmen

Review

Progressive Rock ist ja immer so eine Sache. Ein Progressive-Album kann eine Verbeugung vor dem Gitarren-Gott werden oder eine langatmige Sache, von der man ein schnelles Ende erwartet. Die fünf Polen von INDUKTI haben sich diese Bürde auferlegt und veröffentlichen mit „Idmen“ ihr zweites Album. Mit eingängigen Prog-Melodien à la DREAM THEATER ist das Gebotene aber überhaupt nicht zu vergleichen. Ganz im Gegenteil, legen INDUKTI doch ein fast vollständiges Instrumental-Album vor, das auf spärlichen drei Songs mit Gesang unterstützt wird.

Los geht es gleich mit einem Acht-Minüter mit dem Titel „Sansara“. Schwermütige Grundmelodie, düsterer Mittelteil und ein paar tolle Streicher zur Unterstützung – das ist „Idmen“, zumindest kurz gesagt. Die gebotenen Melodien gehen trotz melancholischer Grundstruktur ins Ohr, sind aber überhaupt nicht zum Nebenbeihören geeignet. Die acht Songs sind intensiv und ausgeklügelt komponiert. Die einsetzenden Vocals bei „Tusan Homichi Tuvota“ wirken dabei etwas unpassend und zu konstruiert. Man muss offen und ehrlich sagen, dass INDUKTI scheinbar eine wahre Instrumental-Band sind, denn ich muss ehrlich zugeben, dass mir die Songs ohne Gesang viel mehr zusagen. Die drei Titel mit Vocals wirken irgendwie zusammengewürfelt und können nicht diese Spannung aufbauen, wie es der Rest vermag!

Auf alle Fälle ist „Idmen“ ein gutes Album geworden, das Progressive- und Instrumental-Fans sicherlich gefallen wird. Für jeden ist dieser staubtrockene Brocken sicherlich nicht geeignet. Obwohl die fünf Jungs auf alle Fälle gute Musik machen können, ist „Idmen“ nur etwas für wirkliche Hardcore-Progger, die sich Zeit für das Material nehmen und vor vielfachem Durchhören nicht abgeschreckt werden. INDUKTI legen ein gutklassiges Album für Fans ab, alle anderen sollten auf alle Fälle zuerst einmal reinhören!

03.08.2009
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