Indestructible Noise Command - Heaven Sent... Hellbound

Review

Allmählich kann man als Thrash-Fan nur noch müde die Schultern zucken, wenn man von dem Comeback einer weiteren „Kult Band“ aus den Achtzigern hört. Es soll nicht bestritten werden, dass in dieser Flut auch einige Schmankerl wieder an die Oberfläche gespült wurden – man höre sich nur die neuen ARTILLERY Machtwerke an. Trotzdem: Meist hatte das Verschwinden einer Band gute Gründe, das wieder Auftauchen eher bescheidene.

Im Falle von I.N.C. verfliegt die Skepsis zum Glück schnell. Schon in den Mittachtzigern rifften sich die Jungs respektabel, wenn auch ohne den großen Durchbruch, durch die Gegend. Letztes Jahr erschien in Form der EP „Bleed the Line“ das erste Lebenszeichen seit ihrer bis dato letzten LP „The Visitor“ von 1988. Nun machen die Amis, mit sechs neuen Stücken und den bereits auf der EP veröffentlichen, das Dutzend voll. Produziert wurde das Ganze von Fredrik Nordström (At the Gates, In Flames, Opeth) – eine Investition, die durch einen fetten und ausgewogenen Klang belohnt wird.

Der Terror-Haufen macht zum Glück nicht den Fehler einen auf Retro zu machen. Sowohl das Songwrighting, als auch der Sound können sich locker an modernen Standards messen lassen. Eher im Mid-Tempo unterwegs, sind die Stücke durchgehend heavy und und voller Hooks. Hier und da schleicht sich ein unerwartetes Detail, eine ungewohnte Tonleiter ein. Das sorgt für die nötige Abwechslung, wirkt manchmal aber auch leicht deplatziert. Trotzdem – die Offenheit für neue Einflüsse sorgen für ein sehr frisches Gefühl. Hier hört man eine erfahrene Band, die auf einer soliden Basis aufbaut und trotzdem stets nach vorne schaut. Besondere Anspieltipps: „Fist of Facista“ und „Audio Erotic Asphyxiation“.

Summa summarum dürften hier viele Thrash Fans sehr glücklich werden. Für eine höhere Wertung fehlt es noch an eingängigen Refrains und einer klarer definierten Ausrichtung. Der Kurs stimmt jedoch. Schön, den Vierer wieder an Bord zu haben.

22.06.2011
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