Ich war anfangs schon überrascht. Noch nie der größte Fan von deutschsprachigen Texten, gerade im Thrash-Bereich gewesen, hatten mich INCUBATOR am Anfang durchaus ein wenig positiv überrascht.
Erinnert sich von euch noch jemand an RICHTHOFEN? Das war vor einigen Jahren die deutsche Metal-Hoffnung im Fahrwasser von RAMMSTEIN, die auch von einigen Magazinen ordentlich gepusht wurde. Dirk Weiß ist nun Bassist bei INCUBATOR und nicht selten versucht man in der Tat, so etwas wie eine Fortsetzung und Weiterentwicklung dieser Band zu sein. Alle Lyrics des Albums sind, wie erwähnt auch Deutsch, stilistisch bewegt man sich zwischen SODOM-Thrash-Metal und der erwähnten NDH-Kapelle, hat von jenen auch „Für immer“ gecovert und als Bonustrack mit auf “LieBISSlieder“ gehauen.
Textlich platziert man sich mal ziemlich gut im Anspruch (“Frei“, “Danke“), mal am plakativen und sinnfreien Geprolle (“F**k mich“). “Stapellauf“ ist sogar ein kleines Highlight, geht stilistisch noch am stärksten in die düstere, fast schon gothic-beeinflusste Ecke von RICHTHOFEN und kann durch weiblichen Gesang und interessante Melodien interessante Farbtupfer setzen.
Erwähnenswert eigentlich nur noch, dass die Band schon seit 1989 existiert und es bisher offenbar nicht geschafft hat, großartig aufzufallen. Da klangen sie, den meinen Informationen nach, auch noch ein wenig anders. Etwas Death-lastiger, weniger variantenreich und die Texte waren auch auf Englisch.
Aus “LieBISSlieder“ macht der positive erste Eindruck natürlich noch lange kein Jahrhundertwerk, anhören kann man sich das aber durchaus mal, wenn man von der obigen Beschreibung ein wenig angesprochen wurde. Im deutschsprachigen Bereich gibt es meiner Ansicht nach weitaus größere Katastrophen. Fazit? Och Gott. Von mir aus!
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