Incertain - Rats In Palaces

Review

Galerie mit 19 Bildern: Incertain - Deutschland-Clubshows 2022

„Rats In Palaces“ lautet der Name des Debütalbums der deutschen Thrash/Death-Metal-Band INCERTAIN. Die jungen, female-fronted Metaller liefern hier ein Album ab, welches durch schnelle, harte und dennoch melodische Gitarrenriffs sowie brachiales Schlagzeugspiel überrascht und überzeugt.

Mit dem Opener „Bring Back The Anarchy“ legen sie einen Tenor vor, der sich durchs gesamte Album zieht, nämlich Musik, die richtig „in die Fresse“ geht. Die Band liefert Härte mit einer solchen Qualität ab, dass man glatt übersieht, dass dies gerade erst ihr Debüt ist . „Mankind´s Grave“ besticht durch grandiose Soli und maschinengewehrartige Drums. „Amok“ hingegen wirkt durch das Intro anfänglich eher ruhig. Doch dieser Eindruck täuscht, denn durch den energischen Einstieg der Gitarren und des Schlagzeugs wird dieser Track dann zu einem der Besten des ganzen Albums. Der Rest der Platte bleibt innerhalb dieses musikalischen Schemas und ist vollgestopft mit schnellen Riffs, knallharten Drums (man beachte das Intro von „Pain Diet“) und bösartigen Vocals. Der Titeltrack „Rats In Palaces“, „Immortality“ sowie „Crusader“ bilden weitere musikalische Highlights auf dem Langdreher.

Textlich behandelt „Rats In Palaces“ viele verschiedene Themen. „Bring Back The Anarchy“ und der Titelsong „Rats in Palaces“ kritisieren das System im Allgemeinen sowie die Gier der CEOs in den Chefetagen großer Firmen. „Crusader“ beschäftigt sich mit den Kreuzzügen beziehungsweise den Kreuzrittern. In „Amok“ wird der psychische Kollaps einer Person in Bandnähe verarbeitet. „Rage & Greed“ erzählt die Geschichte einer Person, die einem brutalen, bösartigen Menschen ausgeliefert ist. „Social Lies“ stellt die Frage, ob wir Menschen überhaupt zivilisiert sind oder ob wir durch unser Verhalten eher den Tieren ähneln. „Mask“ ist jedoch definitiv der düsterste Track des Albums. In ihm wird beschrieben. wie ein psychisch kranker Vater seiner Tochter seine eigenen Ängste eintrichtert. Kombiniert mit der Soundkulisse ist „Mask“ ein durchaus schauriges Stück Musik.

Letztendlich ist „Rats In Palaces“ ein herausragendes Debütalbum und erzeugt jetzt schon Vorfreude auf den Nachfolger. INCERTAIN haben mit ihrem Debüt ihr Können bewiesen und bereichern die deutsche Metalszene mit ihrer Musik. Das Album hält das, was es verspricht, nämlich knallharten, brachialen Thrash/Death, der etablierten Bands in nichts nachsteht.

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22.09.2017

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