Während ich noch überlege, was uns da vom Cover des neuen INCARNATED-Albums angrinst (sieht dann doch recht schweinisch aus), läuft schon der vorletzte Song. Das weiß ich aber nur, weil ich gerade hinschaue, denn die Stücke von „Try Before Die“ haben eine grundlegende und äußerst bestechende Ähnlichkeit. Weniger ähnlich sind sich die zwei Subgenre, die INCARNATED zusammenwursten. Auch wenn man einen todbringenden roten Faden ziehen kann, bilden schwedischer Death Metal und Grindcore grundsätzlich je eine ganz eigene Kategorie. Schwedentödlicher Gitarrensound wird hier mit hingegrunzten Vocal-Fetzen zusammengenäht – zack, Blitzeinschlag, schon erwacht ein Brutal-Death-Monster, dessen musikalische Vermengung prinzipiell richtig interessant ist.
Eine polnische Death-Metal-Band, die, wenn man die Stimme mal ausklammert, nach frühen HYPOCRISY und VOMITORY klingt – witzig. Einziges Problem: die Abwechslung. Es spricht nichts gegen konsequente Härte, nichts gegen engstirnige Schnelligkeit. Das alles trifft auf „Try Before Die“ zu. Nur leider auch die vermaledeite Tatsache, dass das dritte Studioalbum von INCARNATED nicht gerade den Inbegriff von Spannung verkörpert. Das Material ist gut, die Lieder zecken, aber sie reißen nicht um. Schunkeln statt Luftsprünge.
Um es kurz zu machen: Die Eintönigkeit überlagert das ursprünglich Interessante spätestens ab dem zweiten Drittel. Und daher soll an der Stelle auch schon fast Schluss sein. Du gehst auf geradlinigen Death Metal ab wie die Muschi Deiner Nachbarin auf Katzengras? Dann sind sechs Punkte eine Empfehlung, denn die Jungs (seit 1992 aktiv) wissen selbstredend, wie sie linear geile Mucke aus ihren Instrumenten würgen und das Ergebnis klanglich einwandfrei eckig und kantig ummanteln.
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