Incantation - Profane Nexus

Review

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Bevor aktuell mit CANNIBAL CORPSE die Könige des Brutalo-Death-Metal ihr neues Album veröffentlichen, waren im August bereits die (ehemaligen?) Könige des rumpelnden Death Metals dran: INCANTATION. Deren neues, elftes Album „Profane Nexus“ – übrigens das erste seit dem 2000er-Werk „The Infernal Storm“, das beim Ur-Label Relapse Records erscheint – folgt dabei dem typischen Kurs der Band, Experimente erwartet man von den Amis schließlich ebenso wenig wie großartige stilistische Spielereien. Und so klingt „Profane Nexus“ wie eine logische Fortführung der letzten INCANTATION-Alben, wie die Fortsetzung von „Vanquish In Vengeance“ (2012) und „Dirges Of Elysium“ (2014).

INCANTATION gehen keinen Schritt zurück …

Das heißt: Das kantige Gerumpel der früheren Alben der Band ist auch auf „Profane Nexus“ nur ansatzweise zu hören, der Sound ist sauber, die Riffs technisch versiert gespielt. Lediglich im Songwriting lässt sich die INCANTATION’sche Liebe zur Imperfektion noch gelegentlich heraushören, zum Beispiel wenn die vier Herren aus Pennsylvania in „The Horns Of Gefrin“ sehr untypische Tempowechsel aufeinander folgen lassen. Nach wie vor gilt also, dass sich INCANTATION seit ihren Anfangstagen weiterentwickelt haben, einen Schritt zurück machen sie zumindest nicht.

… auch nicht, um zwei Schritte nach vorne zu machen!

Das mag Fans von sauberen Produktionen und so gefallen, aber „Profane Nexus“ krankt damit an ähnlichen Problemen wie seine Vorgänger: Stilistisch waren INCANTATION noch nie die aufregendsten Vertreter der US-amerikanischen Death-Metal-Szene, und dann fehlt auch noch der brutale Charme der ungestümen Anfangstage. Zwar steht auch im Falle „Profane Nexus“ unter dem Strich ein gefälliges Death-Metal-Album, mit dem Die-Hard-Genrefans wenig verkehrt machen können, aber unter besagtem Strich steht eben auch ein Death-Metal-Album ohne großartige Überraschungen.

„Profane Nexus“ bietet wenige Überraschungen

INCANTATION überraschen anno 2017 nämlich lediglich mit zwei Einfällen so wirklich: Einerseits mit dem extrem schleppenden, eigentlich schon an Drone angelehnten Death-Doom-Stück „Incorporeal Despair“, das den einzigen gelungenen Atmosphäre-Part des Albums darstellt. Und andererseits wäre da das abschließende, sich langsam steigernde und ungewohnt melodische „Ancients Arise“. Das sind zwei Höhepunkte von „Profane Nexus“, die aber eben auch krass aus dem Kontext herausstechen. Der Rest des Albums ist Death Metal wie bei INCANTATION gehabt, ohne Überraschungen, aber natürlich auch ohne allzu große Makel. Über das Mittelmaß – gehobenes Mittelmaß, aber Mittelmaß – erheben sich INCANTATION aber mit „Profane Nexus“ genauso wenig wie mit dessen Vorgängeralben.

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31.10.2017

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