Incantation - Decimate Christendom

Review

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Bei dem infantilen Titel des aktuellen Brenners von Incantation sollte man es kaum für möglich halten, dass die Band schon viele Jahre an der Fleischtheke für blutige Auslagen sorgt. Für die gestandenen Musiker wirkt ein Albumtitel wie „Decimate Christendom“, dann doch etwas daneben, zumal man in der Vergangenheit noch etwas mehr Geschick in der Wahl „anti-religiöser“ Albentitel bewiesen hat. Aber beim Death-Metal ist es manchmal einfach besser seine Aufmerksamkeit der Musik zu schenken und gewisse Randerscheinungen einfach außer acht zu lassen. Incantation sind nun mittlerweile auch schon gut und gerne 14 Jahre im Death Sektor tätig und haben sich einen ganz ordentlichen Ruf erspielt. Ich für meinen Teil muss zugeben, dass mich die Combo noch nie wirklich in Verzückung versetzt hat. Dies hat aber eigentlich nichts mit dem eigentlichen Schaffen der Jungs zu tun, die wirklich brachialen Death-Metal am Start haben, der eigentlich fast alles beinhaltet, was man gerne bei einer ordentlichen Death-Metal Scheibe um die Ohren gehauen bekommen will. Grunz, Groove, Hackebeilattacken und mörderischen Speed. Soweit so gut, könnte man jetzt sagen, das Review hier enden lassen und eine dicke Kaufempfehlung auf das blutige Stück kleben. Ganz so einfach ist es allerdings nicht. Dem Album fehlt ein entscheidendes Detail, das es von erstklassigen Death-Metal Produktionen unterscheidet. Zwar sind lebenswichtigen Innereien, wie bereits angesprochen, alle vorhanden, durch die Kombination der einzelnen Teile fehlt dem Album aber einfach die Atmosphäre, die sich auch während des gesamten Albums nicht aufbauen will. Besonders der Gesang, dieses Mal vom Mann an der Axt John McEntee übernommen, will einfach nicht zünden. Zu vorhersehbar und steril sind die Gesangslinien ausgefallen und wollen einfach nicht eins werden mit der Musik, die deutlich dominiert. Man vermag im Moment vielleicht nicht so ganz nachvollziehen, warum das Album bei mir etwas in Ungnade fällt, zumal die Schnitte eigentlich an den richtigen Stellen gesetzt wurden. Das Album hat einfach zu viele Parts, die reglos vor sich hin dümpeln und kein Ende finden wollen, zumindest kommt es mir bei einigen Mid-Tempo Passagen so vor. Das geht gar schon soweit, dass ich beim Hören des Albums das gefühlt hatte, ein monoton brummender Generator brüllt neben meinem Ohr, der zwar für ordentlich Druck sorgt, den man aber Dauer nicht mehr richtig wahrnimmt. So ähnlich geht es mir eben auch bei der Scheibe von Incantation, wohl wissend, dass einige Anhänger der Band mit frisch gewetzten Klingen auf mich warten. Ich kann zum Abschluss nur sagen, dass Incantation für Fans sicher wieder das richtige Stück in die Auslagen geworfen haben, da ich aber nicht wirklich ein Fan von zähen Angelegenheiten bin, warte ich lieber auf die nächste Lieferung. Stellenweise interessant aber nicht inspirierend.

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31.08.2004

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